Auf einer Werft im niederländischen Groningen wird in den kommenden Monaten der erste deutsche Binnenschiffsneubau entstehen, der mit umweltfreundlichem Flüssigerdgas – Liquified Natural Gas, kurz LNG – angetrieben wird. Wie die Hafengesellschaft bremenports am heutigen Donnerstag (29.1.2015) mitteilt, wurde das Unternehmen DBI Borkum BV mit dem Bau der Baggergutschute beauftragt. Die Ökoschute soll Ende 2015 in die Flotte der stadtbremischen Hafengesellschaft aufgenommen werden.
Der Auftragswert für die Schute liegt bei etwa 4,9 Millionen Euro. Das Pilotprojekt von bremenports wird von der Europäischen Kommission mit einem Förderbetrag von 1,65 Millionen Euro unterstützt. Die Mittel stammen aus dem TEN-T-Programm der EU (Ausbau der Verkehrsinfrastruktur).
Wie bremenports-Geschäftsführer Robert Howe am Mittwoch sagte, verfügt DBI Borkum über langjährige Erfahrungen im Bau von Geräten im Bereich der Nassbaggerei, insbesondere bei Klappschuten. Das Arbeitsschiff wird auf der Werft Pattje Waterhuizen BV gebaut, an der DBI Borkum BV beteiligt ist. Zehn Schiffbauunternehmen aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden hatten ihr Interesse bekundet, sechs dieser Werften gaben dann ein Angebot ab.
"Für beide Seiten ist es das erste LNG-Projekt dieser Art", sagte Howe. "Gleichzeitig handelt es sich um die weltweit erste Klappschute, die mit einem Flüssigerdgasantrieb ausgestattet wird." Bisher gebe es international erst etwa 50 Schiffe mit einem solchen Antrieb. "Das Pilotprojekt soll einen Beitrag zum Aufbau einer LNG-Infrastruktur in den bremischen Häfen leisten", ergänzte Howe. Vor einigen Wochen hatte die Firma HGM Energy angekündigt, im Bremer Industriehafen bis 2016 eine LNG-Tankstelle einzurichten. Dort sollen neben Schiffen auch Lastwagen abgefertigt werden.
Die Daten der neuen LNG-Baggergutschute: