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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Bremische Häfen in Berlin: 200 Gäste beim Neujahrsempfang in der Landesvertretung

30.01.2015

Die bremischen Häfen präsentieren sich in Berlin: Etwa 200 Gäste folgten am Donnerstag (29.01.2015) der Einladung von "Via Bremen", TFG Transfracht und bremenports zum Neujahrsempfang in der Bremer Landesvertretung.

Der Empfang der Hafengruppe Bremen/Bremerhaven in Berlin wird seit einigen Jahren zusammen mit dem Partner TFG Transfracht veranstaltet. Das Unternehmen ist Marktführer im containerisierten Seehafenhinterlandverkehr der deutschen Seehäfen. In Berlin sprach Geschäftsführerin Berit Börke zu den Gästen. Auf vielen der aktuell 22 Relationen innerhalb des flächendeckenden AlbatrosExpress-Netzwerkes sind die Frequenzen im vergangenen Jahr erhöht worden. Dadurch sind tägliche Anbindungen der verschiedenen Container-Terminals in den Seehäfen möglich. "2014 haben wir 872.000 TEU bewegt. Dies entspricht einem Wachstum von sechs Prozent", sagte Geschäftsführerin Börke. "Dabei ist ein Container bei uns durchschnittlich circa 600 Kilometer auf der Schiene und unter 30 Kilometer auf der Straße unterwegs." Börke betonte, dass die Transporte, die 2014 über die bremischen Häfen realisiert wurden, mit etwa 11 Prozent überdurchschnittlich gewachsen seien.

Redner beim Neujahrsempfang in Berlin (von links): Alexander Tebbe ("Auerbach Schifffahrt"), Horst Rehberg (bremenports), Berit Börke (TFG Transfracht), Jörg Peters (Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen) und Uwe Will ("Via Bremen")
Redner beim Neujahrsempfang in Berlin (von links): Alexander Tebbe ("Auerbach Schifffahrt"), Horst Rehberg (bremenports), Berit Börke (TFG Transfracht), Jörg Peters (Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen) und Uwe Will ("Via Bremen")

Uwe Will, Geschäftsführer von "Via Bremen", warb in seinen Begrüßungsworten nachdrücklich für den Logistikstandort an der Weser. Er verwies auf die Erfahrung und Kompetenz der hanseatischen Transport- und Logistikwirtschaft mit ihren etwa 1.600 Betrieben, auf die große Zahl der Aus- und Weiterbildungseinrichtungen und die Qualität der Logistik-Immobilien. "Via Bremen", so Will, könne zu einer Art "Gütesiegel" für die bremische Logistikbranche werden. Man fördere den Dialog zwischen Logistikwirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung nach Kräften. Demografischer Wandel und die Suche nach geeignetem Nachwuchs seien mit großen Herausforderungen für die Branche verbunden: "Wir müssen die jungen Leute an den Schulen abholen", forderte Will.

Jörg Peters, Abteilungsleiter beim Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, brachte beim Empfang in Berlin den Güterbahnverkehr und die Hinterlandanbindung der bremischen Häfen zur Sprache. Mit jährlich einer Million Containern (TEU) und etwa zwei Millionen Automobilen habe sich Bremerhaven zu einem führenden europäischen Eisenbahnhafen entwickelt, sagte Peters. In absoluten Mengen liege der Standort beim Bahncontainertransport weit vor Rotterdam und Antwerpen.

In wenigen Jahren würden Bremerhaven und Wilhelmshaven zusammen mindestens die gleichen Mengen auf die Schiene bringen wie der Hamburger Hafen, ergänzte Peters. Der Handlungsbedarf bei den Investitionen ins norddeutsche Streckennetz sei deshalb besonders hoch. 2015 gehe es darum, erste Maßnahmen aus dem Seehafenhinterland-Sofortprogramm II umzusetzen. Dabei werde Bremen eng mit der Deutschen Bahn AG zusammenarbeiten.

Horst Rehberg, Geschäftsführer der Hafengesellschaft bremenports, zeigte sich zufrieden mit der Hafenentwicklung. Bremerhaven habe sich 2014 mit 5,8 Millionen TEU als viertgrößter Containerhafen Europas behauptet. Beim Umschlag von Fahrzeugen sei mit 2,3 Millionen Einheiten sogar das bisher beste Jahresergebnis erzielt worden. Die bremischen Häfen seien gut auf weiteres Wachstum vorbereitet, sagte Rehberg. Derzeit investiere die Freie Hansestadt Bremen einen zweistelligen Millionenbetrag in den Ausbau des Hafenbahngleisnetzes in Bremerhaven. Bremen-Stadt komme bei den Investitionen aber nicht zu kurz: "Nachdem zunächst Teile des Industriehafens vertieft wurden, wird dort 2015 eine Engstelle beseitigt." Das verbessere die nautischen Bedingungen in diesem Hafenbereich erheblich. Wichtigstes Einzelprojekt bleibe der Offshore-Terminal Bremerhaven, der dem Markt 2018/2019 zur Verfügung stehen werde. Ende 2014 hatte bremenports die europaweite Ausschreibung für den Betrieb des neuen Windkrafthafens gestartet.

Ein Gast von der Elbe sprach beim bremischen Hafenempfang zum Schluss über die Gründungsgeschichte der "Auerbach Schifffahrt". Geschäftsführer Alexander Tebbe hatte seine Laufbahn 2002 mit einer Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann begonnen, bevor er in London sein Masterstudium (Shipping, Trade and Finance) beendete. Nach weiteren beruflichen Erfahrungen gründete Tebbe zusammen mit Lucius Bunk im Jahre 2010 – mitten in der Schifffahrtskrise – das Start-up "Auerbach Schifffahrt". Die Firma arbeitet mit Partnern an der Entwicklung der nächsten Generation von besonders effizienten Projektladungsschiffen. Aktuell besteht die Auerbach-Flotte aus drei eigenen Schiffen. Außerdem bereedert das Unternehmen seit Anfang 2014 das Segelrotorschiff "E-Ship 1" der Firma Enercon. An Land und auf den Schiffen beschäftigt die junge Firma 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Foto: bremenports