Umsetzung der EU-Hochwassermanagementrichtlinie
02.04.2015Hochwässer und Sturmfluten machen nicht an Landesgrenzen halt. Daher haben alle an der Flussgebietsgemeinschaft Weser (FGG Weser) beteiligten Bundesländer gemeinsam den nun vorliegenden Entwurf zum Hochwasserrisikomanagement-Plan und den zugehörigen Umweltbericht erarbeitet. Die Dokumente stehen unter www.fgg-weser.de zur Einsicht bereit. Die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit, bis zum 22. Juni 2015 zu den Unterlagen Stellung zu nehmen.
Die 2007 in Kraft getretene Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie der Europäischen Union hat zum Ziel, die Gefahren, die Hochwasser auf die menschliche Gesundheit, die Umwelt, das kulturelle Erbe und die wirtschaftlichen Tätigkeiten ausübt, zu verringern und den Umgang mit den Hochwassergefahren zu verbessern. Nach der vorläufigen Bewertung des Hochwasserrisikos 2011 und der Veröffentlichung der Hochwassergefahren- und Risikokarten 2013 wurde nun auf Grundlage der vorliegenden Ergebnisse ein Hochwasserrisiko-Managementplan erstellt. Dieser fasst die bisherigen Erkenntnisse zusammen und beinhaltet sowohl Maßnahmen zur Verbesserung der Hochwasserinformation und -vorsorge als auch bauliche Tätigkeiten zur Optimierung des ohnehin hohen Hochwasserschutzniveaus Bremens und zur Anpassung an den Klimawandel.
Rund 86 Prozent des Landes Bremen sind potentiell durch Hochwasser gefährdet. Innerhalb dieser Gebiete leben rund 515.000 Menschen. Daher ist der Schutz vor Hochwasser von je her eine existentielle Aufgabe Bremens. Neben den im Binnenland durch Niederschläge und Schneeschmelze entstehenden Hochwässern an der Ober- und Mittelweser, Geeste, Wümme, Lesum, Ochtum, Ihle, Schönebecker Aue, Beckedorfer Beeke und Blumenthaler Aue besteht für Bremen zusätzlich die Gefahr durch Sturmfluten von der Nordsee, die zu sehr hohen Wasserständen führen können. Treffen eine Sturmflut und ein Binnenhochwasser aufeinander, ergibt sich eine besondere Bedrohungslage.
Orkan Niklas
Gerade die vergangenen Tage zeigten wieder, wie unberechenbar die Naturgewalten sind und dass es nicht nur im Winter zu Sturmfluten kommen kann. Der Orkan "Niklas" verursachte in Bremen einen Wasserstand, der drei Meter über dem normalen Tideniedrigwasserstand auftrat. Wäre "Niklas" nicht rechtzeitig weiter Richtung Osten gezogen, hätte es am gestrigen Mittwoch (1. April 2015) gegebenenfalls zu einer sehr schweren Sturmflut in Bremen kommen können, bei dem voraussichtlich alle Sommerdeiche (z.B. im Bereich Peterswerder, Stadtwerder, etc.) überströmt worden wären.
Foto: Senatspressestelle