29.10.2001
Das Bremer Landesamt für Verfassungsschutz hat ein vertrauliches Hinweistelefon "Internationaler Terrorismus" eingerichtet. Die Rufnummer
steht allen Bürgerinnen und Bürgern im Land Bremen zur Verfügung.
Montags bis freitags von 8.00 bis 16.00 Uhr ist das Telefon persönlich besetzt. Außerhalb dieser Zeit kann eine Nachricht auf einem Anrufbeantworter hinterlassen werden. Alle Anrufe werden selbstverständlich vertraulich behandelt. Hinweise können auch per E-Mail unter der folgenden Adresse abgegeben werden: office@lfv.bremen.de
Die beiden Kontaktmöglichkeiten stehen auch für Hinweise auf rechts- und linksextremistische Bestrebungen zur Verfügung. Seit den Terroranschlägen gegen die USA sind beim Bremer Verfassungsschutz bereits zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Das vertrauliche Telefon soll nun den direkten Kontakt der Anrufer zu der zuständigen Fachabteilung sicherstellen.
„Die weit überwiegende Mehrzahl der in Bremen und Bremerhaven lebenden Muslime verurteilt die von Terroristen ausgeübten Gewalttaten. Sie sollten die Möglichkeit erhalten, gegebenenfalls vorhandenes Wissen über extremistische bzw. terroristische Aktivitäten und Beobachtungen von Auffälligkeiten mitzuteilen“, erklärte der Senator für Inneres, Kultur und Sport, Dr. Kuno Böse, am Montag bei der Vorstellung des Hinweistelefons.
Viele Mitbürger muslimischen Glaubens befürchten nun, dass sie auf Grund ihres Glaubens pauschal unter Generalverdacht geraten. Senator Böse: „Aus Gesprächen mit Vertretern muslimischer Organisationen weiß ich, dass sich in den vergangenen Wochen auch in Bremen Menschen arabischer Herkunft bedroht gefühlt haben. Zusammen mit dem Polizeipräsidenten habe ich ihnen unsere Unterstützung und Hilfe zugesagt.“ Für diesen Personenkreis hat die Polizei Bremen bereits vor drei Wochen eine eigene Telefon-Hotline eingerichtet. Die Nummer lautet: 362-19064.