Nicht nur die bezahlte, auch die unbezahlte Sorgearbeit gehört in den Fokus des 1. Mai. Dies fordert eine Initiative von Wissenschaftlerinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich für eine Neubewertung professionell wie privat geleisteter Pflege-, Betreuungs- und Sorgearbeit einsetzt (www.care-macht-mehr.com). Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe unterstützt die Initiative und appelliert an die Bremer Akteurinnen und Akteure des 1. Mai in Bremen, die meist von Frauen für wenig oder kein Geld geleistete Care-Arbeit zum Inhalt ihrer Aktionen zu machen. "Weniger Einkommen, schlechtere Chancen am Arbeitsmarkt, hohe Armutsrisiken, insbesondere im Alter: Frauen zahlen einen hohen Preis dafür, dass sie unentgeltlich oder meist schlecht bezahlt die Arbeit machen, ohne die unsere Gesellschaft nicht funktionieren würde", so die Landesfrauenbeauftragte, "In der Pflege alter und kranker Menschen , der Kinderbetreuung oder allgemein der Sorgearbeit für Hilfsbedürftige, sowohl zuhause als auch in Einrichtungen, werden überwiegend von Frauen immense Leistungen erbracht, die weder finanziell noch ideell die Anerkennung erhalten, die sie verdienen. Hier ist ein Paradigmenwechsel überfällig, der mit einer gesellschaftlichen Neubewertung beginnen und mit einer deutlichen materiellen Aufwertung enden muss. Genau dies fordern aktuell die Erzieherinnen ein. Hier liegt noch ein langer Weg vor uns. Die Initiative ‚Care macht mehr‘ weist die Richtung."
Die Initiative "Care macht mehr" (www.care-macht-mehr.com ) appelliert mit dem "Care-Manifest" an Verantwortliche in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, der sich angesichts der demografischen Entwicklung zuspitzenden Krise im Care-Bereich zu begegnen: sowohl die professionell wie privat geleistete Sorge-, Betreuungs- und Pflegearbeit sind grundlegend neu zu bewerten.