02.12.2003
Innensenator Röwekamp lädt am Donnerstag zur öffentlichen Expertendiskussion ein
„Sexueller Missbrauch von Kindern im Chat - Wege aus der Gefahr“ ist der Titel einer öffentlichen Expertendiskussion, zu der Innensenator Thomas Röwekamp am Donnerstag dieser Woche einlädt. „Immer wieder müssen wir bestürzt zur Kenntnis nehmen, dass Kinder, Jugendliche und Heranwachsende Opfer von Sexualstraftätern werden,“ so Röwekamp. Allein in dem Kriminalitätsphänomen „sexueller Missbrauch von Kindern“ wurden laut Kriminalstatistik 2002 bundesweit 15.998 Taten angezeigt, von denen ca. 78 Prozent aufgeklärt werden konnten. Ein bisher öffentlich wenig beachtetes Deliktsfeld ist das Internet: In so genannten Chatrooms beispielsweise gelangen die Täter anonym, ohne Kontrolle durch öffentliche Stellen und ohne Wissen der Eltern, in den bisher sicher geglaubten Bereich der häuslichen Gemeinschaft, bis hinein in die Kinderzimmer.
„Die bisher bewährten Methoden des Jugendschutzes und der polizeilichen Kriminalprävention stoßen im Internet und bei der direkten Ansprache der Kinder im Chat an ihre Grenzen,“ erläutert Innensenator Röwekamp seine Motivation zur Organisation der Expertendiskussion. „Daher müssen wir das Thema ins Bewußtsein der Öffentlichkeit bringen!“
Die öffentliche Veranstaltung findet am Donnerstag, 4. Dezember 2003, im Festsaal der Handelskammer, Haus Schütting, statt und beginnt um 17.00 Uhr. Neben den eingeladenen Vertretern aus Politik und Gesellschaft sind auch interessierte Bürger herzlich willkommen.
Die Osterholzer Journalistin und Gründerin des Vereins NetKids, Barbara Schöning, der Münchener Kriminalhauptkommissar Rainer Richard (als EDV-Sachverständiger seit Jahren auf diesem Gebiet tätig), das Vorstandsmitglied des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft eco e.V., Oliver J. Süme, und Bremens Polizeipräsident Eckard Mordhorst werden unter der Leitung von Innensenator Thomas Röwekamp auf die Gefahren für Kinder und Jugendliche aufmerksam machen und gemeinsam versuchen, Lösungswege, Konsequenzen und Schutzmöglichkeiten durch die Polizei, Unternehmen, den Gesetzgeber, Eltern, Lehrer, Erzieher und natürlich die Kinder und Jugendlichen zu entwickeln und aufzuzeigen.