16.12.2003
Vor einem Jahr hat „bremen_service die Neubürgeragentur“ den Betrieb aufgenommen und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Dies geht aus einem ersten ausführlichen Controllingbericht hervor, den der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr und der Senator für Inneres und Sport heute dem Senat vorgelegt haben. In diesem Bericht wird ausgeführt, dass durch die Arbeit der Neubürgeragentur 369 Menschen in der Stadt geblieben oder in sie zurückgekehrt sind. Nach den ursprünglichen Berechnungen rentiert sich der Betrieb, wenn mehr als 300 Menschen pro Jahr als Neubürger "verbucht" werden können. "Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Aktivitäten der Neubürgeragentur (NBA) erst im Frühjahr 2003 richtig anlaufen konnten und es zunächst einmal erforderlich war, diese neue und bisher einmalige Einrichtung bekannt zu machen, kann dieses Ergebnis als voller Erfolg gewertet werden", heißt es im Bericht.
Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Jens Eckhoff, und Innensenator Thomas Röwekamp verwiesen heute (16.12.) darauf, dass die Zahlen in der Zukunft noch steigerungsfähig sind: "Bremen schafft es derzeit gegen den Bundestrend, sich wieder als wachsende Stadt zu etablieren. Die Neubürgeragentur kann sich dabei als Marketinginstrument für den Lebensmittelpunkt Bremen entwickeln. Dies eröffnet für die nächsten Jahre gute Perspektiven, die Zielzahlen auch tatsächlich zu erreichen." In dem ursprünglichen Konzept wird davon ausgegangen, dass rechnerisch ein Potential von 652 Neubürgern pro Jahr zu erreichen sein wird.
Senator Eckhoff verwies darauf, dass der abgeschlossene Aufbau der Organisation im personellen und organisatorischen Bereich es jetzt ermöglicht, noch intensivere Aktionen im Bereich der Direktakquisition zu unternehmen. Dass die Neubürgeragentur eine nachahmenswerte Einrichtung ist, sieht man daran, dass Hamburg jetzt mit dem "Welcome Center" einen ähnlichen Weg geht."
Als bestätigende Beispiele für direkte Akquise werden in dem Bericht Situationen beschrieben, bei denen durch gezielte Ansprache von Menschen, die sich in Bremen bei der Polizei bzw. beim Space Park beworben haben, nachweisbar Erfolge erzielt werden konnten. Intensive Aktivitäten gibt es in diesem Zusammenhang auch bei dem Bemühen möglichst vielen der ca. 300 Fluglotsen, die im Jahr 2006 nach Bremen versetzt werden, gute Angebote zum Wohnen in der Hansestadt zu unterbreiten.
Weitere Aktivitäten der NBA zielen darauf ab, Wegzüge zu verhindern, positive Starterfahrungen für Neubürger zu schaffen und eine effektive und kundenfreundliche Organisation zu bieten.
Der durch die kommunikativen Maßnahmen erzielte Bekanntheitsgrad bei Bremer Bürgerinnen und Bürgern und bei den Bewohnern des niedersächsischen Umlands wird durch eine kontinuierliche Medienarbeit ausgebaut und damit die anderen Akquisitionsbemühungen nachhaltig unterstützen.
Der vorgelegte Controllingbericht ist ein Zwischenbericht etwa zur Halbzeit der Pilotphase. Die geplante Laufzeit des Pilotprojekts bis zum 31. 12. 2004 soll aus dem Fonds für betriebswirtschaftlich rentable Maßnahmen sichergestellt werden. Eine Refinanzierung soll, wie in den Vorjahren, im Rahmen der Mehreinnahmen durch die Einwohnerwertung im LFA dargestellt werden. Auf der Grundlage des Feinkonzeptes wurde in der Senatsvorlage zum 9.7.2002 errechnet, dass unter Betrachtung der ermittelten Kosten für die NBA und der zusätzlichen Einnahmen des Landes Bremen nach dem Länderfinanzausgleich eine Wirtschaftlichkeit der NBA bereits ab ca. 300 Neubürgern pro Jahr gegeben ist.