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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Bremische Häfen und Seehafen Kiel richten gemeinsame Repräsentanz im Baltikum ein

31.01.2001

Lettische „Hafenvertretung Bremen + Kiel“ wird im Februar eröffnet -

Senator Hattig hofft auf steigende Frachtmengen und neue Liniendienste -

Rüdel: „Der wachsenden Bedeutung der Osteuropaverkehre wird

mit der neuen Vertretung nun auch institutionell Rechnung getragen“

Die Häfengruppe Bremen/Bremerhaven und die Seehafen Kiel GmbH & Co. KG wollen bei der Akquisition von Ladung und Liniendiensten von und nach Osteuropa in Zukunft eng kooperieren. Aus diesem Grund haben sie ein gemeinsames Repräsentanzbüro im Baltikum eingerichtet. Im Dienstsitz des Transportministeriums in Riga soll die neue lettische „Hafenvertretung Bremen + Kiel“ am 8. Februar 2001 von Sibylle Winther, Staatsrätin beim Bremer Senator für Wirtschaft und Häfen, und Dr. Heinz Rethage, Wirtschaftsdezernent der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt, eröffnet werden.

Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Josef Hattig sieht in dem Projekt ein gelungenes Beispiel für neue Formen einer Kooperation unter norddeutschen Hafennachbarn: „Bremen und Bremerhaven sind Teil eines engmaschigen Liniennetzes im Überseeverkehr nach Nordamerika und Asien, während Kiel als Fährhafen an der Ostsee eine immer größere Bedeutung gewinnt. Unsere Häfen ergänzen sich und werden von den Vorteilen einer gemeinsamen lettischen Hafenvertretung gleichermaßen profitieren“, sagte der Senator am Mittwoch (31.1.2001). Für die Doppelhäfen an der Weser hofft Hattig auf ein weiteres Wachstum der Frachtmengen und eine Zunahme von Liniendiensten ins Baltikum.

Mit Steigerungsraten von 26 Prozent (2000) bzw. 20 Prozent (1999) wächst der Umschlag in Bremerhaven zur Zeit stärker als in allen anderen Containerhäfen in Europa. Zur Zeit ist die Seestadt dreimal pro Woche per Container-Feeder mit Riga verbunden. Fünf wöchentliche Zubringerdienste stellen die Verbindung zum Hafen Tallinn (Estland) her, sieben zum russischen Hafen St. Petersburg. Hinzu kommen mehrere konventionelle Dienste, die unregelmäßig zwischen Bremen/Bremerhaven und Zielen im östlichen Teil der Ostsee verkehren.

Der Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG, Jörg Rüdel, erläuterte, „dass der wachsenden Bedeutung der Osteuropaverkehre mit der Hafenvertretung nun auch institutionell Rechnung getragen wird. Nur wer vor Ort präsent ist, hat einen direkten Zugang zu den Bedürfnissen der verladenden Wirtschaft und kann kundenorientiert agieren“.

Schon heute werden knapp 40 Prozent des Stückgutumschlags im Kieler Hafen im Fährverkehr mit Osteuropa erzielt. Neben Linien nach Vyborg, St. Petersburg und Kaliningrad in Russland unterhält Kiel Linienverbindungen nach Klaipeda (Litauen), Riga sowie Tallinn und verfügt damit über das dichteste Liniennetz aller deutschen Ostseehäfen in diesem Fahrtgebiet. Nach Osteuropa werden den Spediteuren von Kiel aus insgesamt 13 Abfahrten pro Woche angeboten.

Der Seegüterverkehr zwischen Ost- und Westeuropa werde sich als Folge des bevorstehenden EU-Beitritts der baltischen Staaten und des immensen Nachfragepotenzials im noch weitgehend unerschlossenen Russland weiter erhöhen, sagt Rüdel voraus. Um die führende Position Kiels im Fährverkehr zwischen Westeuropa und den baltischen Staaten zu festigen und weiter auszubauen, sei die Eröffnung einer ständigen Repräsentanz in Riga daher folgerichtig.

Ansprechpartner der Kunden in der gemeinsamen baltischen Hafenvertretung Bremens und Kiels sind Janis Butnors und seine Kollegin Laima Cine.