09.11.1999
Senator Josef Hattig: "Landesregierung sichert Zukunft des wichtigsten deutschen Kreuzfahrthafens" – 42-Millionen-Mark-Investition soll der Seestadt mehr Abfahrten und mehr Passagiere bringen.
Der Senat hat am Dienstag (9.11.99) die Sanierung der Fahrgastanlage an der Bremerhavener Columbuskaje beschlossen. "Mit dieser Investition sichert die Landes-regierung die Zukunft des wichtigsten deutschen Kreuzfahrthafens. Damit verbessern sich die Chancen des Standorts als Drehscheibe des nordeuropäischen Seetourismus deutlich", sagte Wirtschafts- und Häfensenator Josef Hattig nach der Sitzung. Die Investition in Höhe von 41,7 Millionen Mark sei außerdem mit positiven Effekten für die allgemeine touristische Entwicklung der Seestadt verbunden.
Mit den Arbeiten auf dem Gelände des Columbusbahnhofs soll Anfang 2000 begonnen werden. Folgende Arbeitsschritte sind vorgesehen:
Bis Ende April 2000 wird ein neuer Busbahnhof entstehen, der über eine nördliche und eine südliche Zufahrt mit dem Straßennetz verbunden werden soll. Damit lassen sich gleichzeitig zweimal zehn Reisebusse abfertigen. Die Reiseveranstalter organisieren die An- und Abfahrt der Passagiere überwiegend per Bus: In jeder Saison werden 750 bis 800 Reisebusse am Columbusbahnhof abgefertigt.
Weil in Bremerhaven häufig zwei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig bedient werden, sollen zwei neue Fahrgastbrücken in Auftrag gegeben werden. Die alte Brücke aus dem Jahre 1962 kann wegen ihres Gewichts und ihrer Konstruktionsweise nicht bei allen Schiffen eingesetzt werden. Die neuen Brücken sollen sicherstellen, dass die Passagiere ihr Schiff betreten und verlassen können, ohne die für den Umschlag (Proviant, Gepäck) genutzte Kajenfläche betreten zu müssen. Hattig: "Damit erfüllen wir eine Forderung der Kreuzfahrtveranstalter."
Mit dem Neubau des Nordkopfes, dem zentralen neuen Eingangsbereich des Kreuzfahrt-Terminals, soll im Mai 2000 begonnen werden. Ab Herbst kommenden Jahres folgt dann die Sanierung des Erdgeschosses. Dort soll Platz für Gepäckabfertigung, Check-in, Sicherheits- und Zollkontrollen geschaffen werden. Im ersten Obergeschoss sehen die Planer eine Warte- und Ruhezone vor.
Restarbeiten wie die Sanierung der Westfassade, der Bau neuer Parkplätze im Norden und die Gestaltung der Außenanlage sollen im Frühjahr 2003 beendet werden.
Gutachterliche Untersuchen, die das Wirtschafts- und Häfenressort in Auftrag gegeben hatte, belegen, dass Bremerhaven als führender deutscher Change-over-Port gute Aussichten auf mehr Abfahrten und mehr Passagiere hat – vorausgesetzt, die aus den 60er Jahren stammende Fahrgastanlage wird angemessen modernisiert. Die Analyse ergab auch, dass der Standort sich für den Bau eines Hotels mit maritimem Kongressbereich eignet. Der Senat beauftragte den Wirtschafts- und Häfensenator am Dienstag, die Konkretisierung eines solchen Hotelkonzepts zu prüfen.
Hattig: "Mit der Entscheidung des Senats, den Columbusbahnhof zu sanieren, ist ein eindeutiges Signal an die Reeder und Kreuzfahrtveranstalter verbunden. Wir zeigen der Branche, dass der Standort entschlossen ist, die Qualität seiner Dienstleistungen weiter zu verbessern und die interessanten Möglichkeiten in diesem Markt konsequent auszuschöpfen."
Die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG), die den Terminal-Betrieb an der Columbuskaje zur Zeit organisiert, will sich bis Ende 1999 aus dem Geschäft zurückziehen, weil die neue Geschäftsfeldstruktur des Unternehmens diesen Bereich nicht abdeckt. Ein Anteil von 13 Prozent am Gesellschafterkapital der "CCC – Columbus Cruise Center Bremerhaven GmbH" soll allerdings gehalten werden. Nach dem Sanierungsbeschluss des Senats soll die CCC, die ein Nutzungs- und Betreiberkonzept für die Anlage vorgelegt hat, von der Entwicklungs- in eine Betreibergesellschaft umgewandelt werden.