Die Landeszentrale für politische Bildung Bremen teilt mit:
In einem Festakt mit mehr als 400 geladenen Gästen aus dem In- und Ausland wird am Sonntag, 8. November 2015, die Gedenkstätte Denkort Bunker Valentin in Bremen-Farge in Anwesenheit des Bremer Bürgermeisters Dr. Carsten Sieling sowie dem ehemaligen Kulturstaatsminister Prof. Dr. h.c. Bernd Neumann eröffnet.
Das Informationszentrum und das neu gestaltete Gelände sowie die Informationssysteme, die in den vergangenen fünf Jahren entwickelt wurden, stehen dann ab 10. November 2015 von 10 bis 16 Uhr – außer Montag und Samstag – der Öffentlichkeit zur Verfügung. Der Eintritt ist frei. Aktuelle Hinweise zu den Öffnungszeiten und Buchungen für Führungen sind auf der Website: www.denkort-bunker-valentin.de verfügbar.
"Nachfahren und Angehörige ehemaliger Zwangsarbeiter und die Opfer des NS-Regimes werden am 8. November 2015 die Ersten sein, denen die Gedenkstätte gezeigt wird. Danach ist das Gelände dann zum ersten Mal seit den 1960er Jahren wieder frei zugänglich. Auf die Besucherinnen und Besucher warten vielfältige Angebote. Der Bunker 'Valentin' ist zu einem historischen Wissensort geworden", so Dr. Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Bremen.
Der Bunker "Valentin" in Bremen-Farge war eines der größten Rüstungsprojekte des nationalsozialistischen Deutschlands. Von 1943 bis 1945 arbeiteten tausende Zwangsarbeiter aus ganz Europa auf der Bunkerbaustelle. Über Jahrzehnte wurde um die Nachkriegsnutzung der durch Zwangsarbeit entstandenen U-Boot-Werft gerungen. Selbst eine Sprengung der übergroßen Betonhalle wurde erwogen. In den 1960er Jahren nutzte die Bundesmarine schließlich Teile des Gebäudes als Materialdepot und das Gelände des Bunkers konnte nur noch mit Auflagen betreten werden. Nach dem Auszug der Bundesmarine hat der Senat der Freien Hansestadt Bremen im Jahr 2010 die Landeszentrale für politische Bildung mit dem Aufbau und dem Betrieb des "Denkort Bunker Valentin" als Ort historischer Wissensvermittlung, als Gedenkstätte und als Lernort beauftragt.
Informationen zur Wissenswelt Bunker "Valentin"
Der neu entstandene Rundweg am "Valentin" führt entlang von 25 Stationen durch und um den Bunker. Durch großformatige historische Fotos, Aussagen von Zeitzeugen und kurzen Erläuterungen können Besucherinnen und Besucher sich über die Geschichte des Bunkers informieren. Der Weg beginnt bereits am Mahnmal "Vernichtung durch Arbeit" und führt von dort aus direkt ins Informationszentrum sowie zu weiteren Stationen auf dem Gelände. Eine Ausstellung im Informationszentrum schließt sich thematisch an den Rundweg an. Auf sechs Themeninseln werden Objekte aus der Bau- und Nachkriegszeit gezeigt. Großformatige Fotos und kurze Texte befassen sich mit dem U-Boot-Krieg und dem Mythos, der sich um U-Boote rankt, berichten vom Leben nach dem Überleben und welche Beziehungen es zwischen der Baustelle und der Bevölkerung in Farge/Rekum gegeben hat. Eine noch nie gezeigte Aufnahme des KZ-Außenlagers Farge wird ausgestellt und auch die Geschichte des Bunkers nach dem Krieg aufgegriffen. Vor allem aber werden die Namen und - nach Möglichkeit - Fotos der ehemaligen Häftlinge gezeigt, die zur Arbeit auf der Bunkerbaustelle gezwungen wurden.
Ein Medientisch im Foyer des Informationszentrums zeigt multimedial die geografische Entwicklung der ehemaligen Rüstungslandschaft um den Bunker "Valentin" von Beginn der 1930er-Jahre bis heute.
Neben regelmäßigen persönlichen Führungen können Besucherinnen und Besucher auch einen Multimedia-Guide oder einen Audioguide entleihen. Als Ergänzung zu den Infostelen auf dem Rundweg erzählt der elektronische Guide Geschichten von Menschen, die mit dem Ort verbunden sind – von den KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern bis zu den Verantwortlichen der Kriegsmarine, den beteiligten Firmen und Ingenieuren. Anhand von Zeitzeugenberichten, Briefen, Tagebuchauszügen und Interviews werden die unterschiedlichen Schicksale und Sichtweisen beleuchtet und miteinander konfrontiert. Vertiefend werden weitere historische Quellen in Form von Fotos und Filmaufnahmen bereitgestellt.
Der Denkort Bunker Valentin wurde zu gleichen Teilen vom Land Bremen und aus Mitteln der Gedenkstättenförderung des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert. Der Wegebau am Denkort Bunker Valentin wird durch den Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sowie aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union finanziert.
Öffnungszeiten
Der Denkort ist ab 10. November 2015 täglich von 10 bis 16 Uhr außer Montag und Samstag geöffnet. Der Eintritt ist frei. Aktuelle Hinweise zu den Öffnungszeiten und Buchungen für Führungen sind auf der Website: www.denkort-bunker-valentin.de verfügbar.
Infos für die Medien
Sandra Kern
Öffentlichkeitsarbeit Denkort Bunker Valentin, Post- und Lieferanschrift: Rekumer Siel, 28777 Bremen
Landeszentrale für politische Bildung Bremen
Osterdeich 6, 28203 Bremen
Tel. (0421) 696 73 675