Sie sind hier:

Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung | Senatskanzlei

Bündnis für Wohnen – Treffen im Rathaus

Rund 5000 Wohnungen benötigt / Senat bereitet drittes Wohnraumförderprogramm vor

02.12.2015

Das Bremer "Bündnis für Wohnen" hat sich heute (2. Dezember 2015) zum sechsten Mal im Bremer Rathaus getroffen. Vorrangiges Ziel war es, gemeinsam mit Politik, Verwaltung, Wohnungswirtschaft und Wohnungsbau, Kammern und sozialen Organisationen einen Weg zu finden, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. "Der Senat will Bremen als wachsende Stadt weiterentwickeln. Ausreichend bezahlbarer Wohnraum ist ein ganz entscheidender Standortfaktor. Wir werden deshalb den Wohnungsbau für alle Bremerinnen und Bremen deutlich intensivieren", so Bürgermeister Carsten Sieling zum Auftakt des Treffens. Bausenator Joachim Lohse ergänzte: "Dieses Ziel zu erreichen ist umso wichtiger, weil wir zusätzlich die Herausforderung meistern müssen, entsprechenden Wohnraum für die Flüchtlinge zu schaffen, die Bremen erreichen."

Rund 50 Teilnehmende am Bündnis für Wohnen trafen sich heute mit Bürgermeister Carsten Sieling und Bausenator Joachim Lohse im Sitzungssaal des Bremer Rathauses
Rund 50 Teilnehmende am Bündnis für Wohnen trafen sich heute mit Bürgermeister Carsten Sieling und Bausenator Joachim Lohse im Sitzungssaal des Bremer Rathauses

Das Bündnis für Wohnen mit heute rund 50 Teilnehmenden hat sich in der Vergangenheit insbesondere mit den Voraussetzungen für eine wachsende Stadt beschäftigt. Nach aktuellem Stand ist für die Stadt Bremen davon auszugehen, dass im Zeitraum 2012 bis 2030 insgesamt rund 19.000 neue Wohnungen benötigt werden, um das Nachfragepotenzial abzudecken und ein ausgewogenes Wohnungsangebot bereit zu halten. Unter Berücksichtigung der bisherigen Baufertigstellungen ist für die Jahre 2015 bis 2020 von rund 1.300 bis 1.400 neuen Wohnungen pro Jahr als Zielwert auszugehen. Nach Angaben von Bürgermeister Sieling und Bausenator Lohse werden darüber hinaus in den nächsten Jahren weitere rund 5.000 Wohneinheiten benötigt.

Dafür plant der Senat derzeit ein Sofortprogramm. Die zusätzlichen Wohnungen sollen teils im dauerhaften Geschossflächenbau und teils in Modulbauten errichtet werden. Pilotprojekte dazu sind an der Hans-Hackmack-Straße und der Dietrich-Wilkens-Straße geplant. Für den Geschossflächenbau wird Bremen zudem weitere Erleichterungen bei Baugenehmigungen durchsetzen. Zudem will der Senat ein drittes Wohnraumförderprogramm auflegen, welches sich eng an die zwei vorherigen Programme anlehnen wird.

Für diese Ziele müssen geeignete Wohnbauflächen zur Verfügung stehen. Für diverse Standorte besteht inzwischen Planungsrecht oder dieses ist in Vorbereitung. Weitere Flächen werden zudem geprüft. Bausenator Lohse: "Insgesamt haben wir für die zusätzlichen 5.000 Wohneinheiten ausreichend Flächen identifiziert." Bürgermeister Sieling appellierte zudem an alle Anwesenden: "Wir werden als Senat nun sehr schnell die notwendigen Voraussetzungen schaffen, um deutlich mehr bezahlbaren und angemessenen Wohnraum für alle Menschen in Bremen zur Verfügung stellen zu können. Die Umsetzung erfordert ein breites Bündnis aller Akteure. Ich bin mir aber sicher, dass wir das gemeinsam hinbekommen."

Dieser Appell wurde von allen Teilnehmenden bekräftigt. Wenngleich aus den Reihen der Bauwirtschaft, aber auch der sozialen Verbände Kritik kam. So wurde vor allem gefordert, dass ein vereinfachtes Baurecht sowie die Absenkung von Baustandards notwendig sei. Ein großes Thema war zudem die Bearbeitung von Baugenehmigungen und die Forderung nach einer erheblichen Aufstockung des Personals im Bauressort. Seitens der Sozialverbände sowie des Aktionsbündnisses für Menschenrecht auf Wohnen wurden in erster Linie eine höhere Sozialquote gefordert sowie die Bekämpfung von Wohnungsleerstand.

Einigkeit unter allen Beteiligten herrschte darin, der Gewoba eine zentrale Rolle in der anstehenden Herausforderung zuzuweisen. "Sie muss noch stärker als strategisches Instrument der Stadt Bremen genutzt werden", fasste Bürgermeister Sieling zusammen. Denn auch die Vertreterinnen und Vertreter der Bauwirtschaft machten deutlich, dass ohne eine Stärkung der Gewoba die Anzahl der benötigten Wohneinheiten nicht zu erreichen sind.

Bürgermeister Sieling und Bausenator Lohse bekräftigten zum Abschluss der Bündnissitzung, dass sie die Anregungen mitnehmen und in die geplante Senatsvorlage integrieren werden.

Foto: Senatspressestelle