29.10.2001
Von den rund 14.300 vollstationär behandelten Patienten, die im vergangenen Jahr im DIAKO behandelt wurden, waren etwa acht Prozent nicht-deutscher Herkunft. Mehr als die Hälfte von ihnen kommt aus der Türkei bzw. ist türkischer Herkunft. Um diese Patienten besser als bisher über nachstationäre Pflegemöglichkeiten zu informieren und die Versorgungsstrukturen für die Zielgruppe zu optimieren, hat das DIAKO jetzt die Sozialpädagogin Leman Ali Khan eingestellt. Im Vordergrund ihrer vom Sozialsenator geförderten Arbeit stehen die Beratung und Aufklärung über das Pflegeversicherungsgesetz.
Hintergrund zur Einrichtung einer solchen Stelle war die Erfahrung, dass türkische Patienten häufig das Krankenhaus verlassen, ohne dass sie über ausreichende Informationen zum bestehenden sozialen und pflegerischen Versorgungsnetz verfügen. Das kann dazu führen, dass vor allem ältere türkische Mitbürger, die allein leben, nicht genügend versorgt und gepflegt werden.
Die in Ankara geborene Leman Ali Khan kam im Alter von fünf Jahren nach Deutschland und fühlt sich heute als Deutsche türkischer Herkunft. Sie sieht ihre Aufgabe in der Überwindung von Sprach- und Kulturbarrieren.
„Noch immer sprechen gerade ältere TürkInnen kaum Deutsch. Gespräche über Pflegebedürftigkeit und Gesundheit sind so kaum möglich“, sagt die neue Mitarbeiterin.
„Wir haben es bisher nicht ausreichend geschafft, türkischen PatientInnen Aufklärung über die Möglichkeiten der Pflegeversicherung zu vermitteln und sind deshalb der Sozialsenatorin dankbar für ihre Unterstützung“, bestätigt Richard Rose vom Sozialdienst im DIAKO. Von seiner türkisch-sprechenden Kollegin, die zudem in dem Kulturkreis zu Hause ist, erhofft er sich eine spürbare Verbesserung dieser Situation.