Sie sind hier:

Sonstige

40 Jahre Verbraucherschutz in Bremen – 40 Jahre Verbraucherzentrale des Landes Bremen!

22.01.2002

Am 25. Januar 2002 findet im Rathaus zum 40-jährigen Bestehen der Verbraucherzentrale ein Empfang des Senators für Wirtschaft statt. Deshalb ist an diesem Freitag die Verbraucherzentrale sowohl in Bremen als auch in Bremerhaven geschlossen.

Verbraucherschutz in Bremen ist untrennbar mit dem Namen Verbraucherzentrale verbunden, gilt sie doch als erste Anlaufstelle, wenn VerbraucherInnen befürchten, von jemandem übertölpelt worden zu sein, wenn sie Ansprüche von Banken auf ihre Richtigkeit überprüfen lassen möchten oder wenn sie aufgrund von BSE Angst vor dem Verzehr von Rindfleisch und den daraus hergestellten Produkten haben.

Aber auch bei vielen anderen Fragen in den Bereichen Baufinanzierung, Versicherung und Altersvorsorge, bei Fragen der Ernährungsaufklärung und den zahllosen Lebensmittel-skandalen, für Testergebnisse jeder Art, für Reklamations- und Rechtsberatung. Für viele kleinere Fragen, aber oft genug auch für ganz große Probleme wird das konzentrierte Fachwissen in der Verbraucherzentrale von den VerbraucherInnen genutzt. Und es gibt fast nichts, was Ratsuchende in den Beratungsstellen nicht schon hätten wissen wollen.

Vor vier Jahrzehnten nahm die Verbraucherzentrale in Bremen ihre Arbeit in der Sögestraße auf – damals mit zwei Vollzeit- und zwei TeilzeitmitarbeiterInnen. In den ersten Jahren waren es vor allem ernährungs- und hauswirtschaftliche Themen, zu denen Information und Beratung angeboten wurden. Die Bescheidenheit der Anfangsjahre spiegelt sich in der Inventarliste von 1969 wieder: Ein Schreibtisch, eine Schreibtischlampe, eine Rechen-maschine, aber vier verschiedene Kochtöpfe sind u.a. aufgelistet – immerhin war die Verbraucherzentrale zu diesem Zeitpunkt schon stolze sieben Jahre alt!

Im Laufe der Jahre erweiterte sich die Zahl der MitarbeiterInnen und der Beratungsangebote ganz erheblich. Und wer Fragen hatte, musste nicht immer zum Telefonhörer greifen oder sich auf den Weg in die Verbraucherzentrale machen. So wird sich manche/r daran erinnern, dass die Verbraucherzentrale in den siebziger und in der achtziger Jahren mit einem Bus Beratung auf Stadtteilfesten und den Wochenmärkten anbot. Was für die VerbraucherInnen sehr attraktiv war – die bequeme Verbindung von Einkauf und Beratungsmöglichkeit – bedeutete für die Beratungskräfte jedoch oftmals Stress. So wurde schon einmal die Höhe einer Durchfahrt überschätzt oder der Verkaufsstand eines Schlachters demoliert.

Immer wieder gab es auch Zeiten, in denen die finanzielle Situation der Verbraucherzentrale dramatisch wurde. So stand man zuletzt im Jahr 1995 unmittelbar vor dem Konkurs, der nicht nur durch eisernes Sparen, durch eine erhebliche Steigerung der Eigeneinnahmen und durch zusätzliche Mittel des Senators für Wirtschaft abgewendet werden konnte. Arbeitsbereiche, die zum klassischen Repertoire der Verbraucherzentrale gehörten, wie Umweltberatung und die intensive Zusammenarbeit mit Schulen fielen dem Rotstift zum Opfer. Schmerzhafter Höhepunkt durch erneute Kürzungen war Ende der neunziger Jahre die Schließung der Beratungsstelle Bremen Nord.

Heutzutage wird Verbraucherinformation nicht mehr mit Unterstützung großer Autos geleistet, sondern mit moderner EDV-Technik. Unter www.verbraucherzentrale-bremen.de sind die einzelnen Arbeitsbereiche direkt erreichbar. Sie informieren über News, über alle in der Verbraucherzentrale erhältlichen Publikationen und geben Tipps zu aktuellen Fragestellungen. Infomaterialien, wie beispielsweise Finanztipps, die Bio- oder Transfairliste, ein Lexikon über Patientenrechte, eine Broschüre über die SCHUFA - und wie man sich gegen falsche Einträge wehren kann - können kostenlos heruntergeladen werden.

Per E-Mail können Beratungstermine vereinbart werden, bzw. sind – je nach Abteilung – Kurzauskünfte erhältlich.

Aus Anlass ihres 40-jährigen Bestehens lädt die Verbraucherzentrale sowohl in Bremen als auch in Bremerhaven zu einem Tag der offenen Tür am 31. Januar 2002 ein. Von 10 bis 20 Uhr ist in Bremen, Altenweg 4, die Infothekeinsicht kostenlos, findet ein Bücher- und Broschürenflohmarkt statt und werden kostenlose Kurzvorträge zu besonders beliebten Themen angeboten:

  • 14.00 Uhr „Diätenfalle – trotz Diäten immer dicker?“
  • 15.00 Uhr „Die Riester-Rente“
  • 16.00 Uhr „Das Risiko Berufsunfähigkeit“
  • 17.00 Uhr „BIG KIDS – das Trainingsprogramm für übergewichtige Kinder und Jugendliche“
  • 18.00 Uhr „Richtig ansparen für das eigene Heim“

Die Beratungsstelle in Bremerhaven, Hafenstraße 117, hält ihre Tür ebenfalls den ganzen Tag – wenn auch nicht ganz so lange – weit auf. Von 10 bis 18 Uhr durchgehend stehen Fachleute aus den Bereichen Verbraucherrecht, Energie- und Ernährungsberatung, Geldanlage, Versicherung und Baufinanzierung zur Verfügung und bieten kostenlos Kurzberatungen an. Selbstverständlich ist auch hier das Studium der Infothek an diesem Tag kostenlos. Und auch in Bremerhaven wird es einen Bücher- und Testzeitschriften-Flohmarkt geben.