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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Senator Günthner besucht Beratungszentrum Jobkick

Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Für Alleinerziehende eine besondere Herausforderung

16.02.2016

In Bremen leben rund 18.000 Alleinerziehende, von denen 3.600 arbeitslos gemeldet sind. Über 90 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. Auch wenn zwei Drittel aller Alleinerziehenden über einen mittleren oder hohen Bildungsabschluss verfügen, ist die Integration auf dem Arbeitsmarkt eine besondere Herausforderung. Denn weniger die Qualifikation ist eine Hürde als vielmehr die Frage der zeitlichen Flexibilisierung von Ausbildung und Beschäftigung wie auch die Erweiterung und Verlässlichkeit von Angeboten zur Kinderbetreuung. Über Möglichkeiten, mit qualifizierter Beratung Alleinerziehenden den Weg in einen Beruf zu ebnen, informierte sich Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, am Montag (15.02.2016) bei einem Besuch der Beratungsstelle von Jobkick in der Carl-Ronning-Straße.

Das Projekt "Jobkick, Job und Kind – beides gelingt" der Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH ist ein spezielles Angebot für Mütter und Väter, die alleine die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder übernehmen müssen und durch Elternzeit oft viele Jahre aus dem Berufsleben raus sind. Unter Umständen handelt es sich auch um junge Menschen, die so früh Eltern geworden sind, dass keine abgeschlossene Berufsausbildung vorliegt, keinerlei Berufserfahrung vorhanden ist und manchmal sogar ein Schulabschluss fehlt.

In drei Phasen versuchen die Sozialpädagogen von Jobkick ihre Kundinnen - und in seltenen Fällen auch Kunden - wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen. "Am Anfang steht immer das Einzelcoaching, um die individuellen Lebensumstände und die Persönlichkeit besser kennenzulernen und dann gemeinsam die nächsten Schritte zu definieren", erklärt Silke Starmans, Projektleiterin von Jobkick in Bremen-Mitte. Dem schließt sich das Gruppencoaching und schließlich die Berufsorientierung an. Der Abschluss kann ein Praktikum in einem Betrieb sein, der sich dann entschließt den Praktikanten festeinzustellen.

Auch der Übergang in eine Qualifizierungsmaßnahme oder eine Weiterbildung ist ein großer Schritt, um einem geregelten Alltagsablauf außerhalb der eigenen vier Wände nachzugehen. "Es sind einige Faktoren, die wir gemeinsam betrachten und bearbeiten müssen, um eine höhere Zahl von Alleinerziehenden eine berufliche Perspektive zu ermöglichen", so Martin Günthner. "Die Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen hat sich auf ihrer vergangenen Sitzung fraktionsübergreifend dafür ausgesprochen, das Thema in dieser Legislaturperiode weiter im Fokus zu behalten." Wenn die Hürden aufgrund der geforderten Flexibilisierung zu hoch sind, um diese Mütter und Väter auf dem ersten Arbeitsmarkt zu integrieren, will der Senat gemeinsam mit dem Jobcenter Möglichkeiten der öffentlich geförderten Beschäftigung nutzen, so die aktuelle Verabredung im Koalitionsvertrag.