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Sonstige

Einladung zum 3. Bremer Forum „Gesundheitlicher Verbraucherschutz“

14.10.2003

Pizza, Pommes und Probleme - Ernährungsarmut heute -

Die Ernährungsqualität hat sich in vielen Haushalten in den letzten Jahren kontinuierlich verschlechtert: immer weniger Obst und Gemüse, immer mehr Fertigkost, Süßigkeiten und zuckrige Getränke kommen auf den Tisch – oder noch schlimmer – werden auf der Straße von der Hand in den Mund gegessen. Neben dem sozialen Verlust des traditionellen gemeinsamen Essens sind auch die physischen Konsequenzen fatal: Kleinkinder wachsen langsamer und haben öfter Karies und Übergewicht, das sie auch als Jugendliche nicht mehr loswerden. Besonders finanzschwache Haushalte sind von dieser Entwicklung betroffen. Obwohl eine gesunde Ernährung auch ohne dickes Portemonnaie möglich ist, Fastfood-Esser dagegen nicht unbedingt billig davonkommen, fällt es bei Einkommensarmut vielen besonders schwer, auf eine gesunde Ernährung zu achten. Das größte Armutsrisiko haben kinderreiche Familien und Alleinerziehende. Die Arbeitnehmerkammer konstatiert, dass in Bremen etwa jedes vierte Kind(!) unter 7 Jahren - bzw. deren Eltern - von Sozialhilfe leben muss.

Durch gesellschaftliche Veränderungen ist in vielen Familien ein „gutes Haushalten“ nicht mehr gewährleistet. Einerseits wissen die Betroffenen nicht, wie man richtig mit Lebensmitteln umgeht, andererseits werden sie eher von den Werbeaussagen der Industrie als von einer unabhängigen Gesundheits- oder Ernährungsberatung erreicht.

Diese Spirale zu durchbrechen wird schwierig, das wissen auch die drei Bremer Veranstalter BIPS, Gesundheitssenator und Verbraucherzentrale. Dennoch soll der Fachtag das Problem aus verschiedenen Blickwinkeln heraus beleuchten und nach Lösungsansätzen suchen. Eingeladen ist Frau Prof. Annelie Keil von der Universität Bremen, die insbesondere den psychosozialen Aspekt herausgreift: „Ernährungsarmut hat viele Gesichter – wenn das Leben hungert und nicht nur der Magen knurrt“, so lautet der Titel ihres Referates. Weitere Gäste der Veranstaltung sind u. a. Jutta Kamensky von der Universität Ulm, Hilke Bruns vom Zentrum für angewandte Gesundheitswissenschaften Lüneburg und Regine Geraedts von der Bremer Fraueninitiative quirl.

Die Veranstaltung richtet sich sowohl an Fachkräfte und Entscheidungsträger aus dem Ernährungs-, Gesundheits- und Sozialbereich als auch an interessierte VerbraucherInnen. Sie findet statt am

Montag, dem 3. November 2003 von 14.00 bis 18.00 Uhr

im Konsul Hackfeldhaus, Großer Saal, Birkenstr. 34, 28195 Bremen


Das 3. Forum wird durch Gesundheitssenatorin Karin Röpke eröffnet.

Die Veranstaltung ist kostenlos, erforderlich ist nur eine vorherige Anmeldung. Das genaue Programm, das auch den Anmeldeabschnitt enthält, können sich Interessierte bei der Verbraucherzentrale Bremen, Altenweg 4, herausholen. Bei Einsendung einer Briefmarke von 0,56 € wird es auch zugesandt. Fragen zur Veranstaltung beantwortet auch Theodora Plate von der Verbraucherzentrale Bremen unter der Telefonnummer 0421/1607785.