23.01.2004
Preisübergabe im Rahmen eines Festaktes am Montag, 26. Januar
Am Montag, dem 26. Januar wird im Rahmen eines Festaktes in der Oberen Rathaushalle der Bremer Literaturpreis 2004 verliehen. Die Jury der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung hatte am 22. November 2003 aus der Buchproduktion des Jahres 2003 einstimmig Lutz Seiler für sein Buch "vierzig kilometer nacht" (Suhrkamp Verlag) den mit 15.500 Euro dotierten Hauptpreis und Jörg Matheis für seinen Erzählungsband "Mono" (H.C. Beck Verlag) den Förderpreis mit 5.500 Euro zuerkannt.
Der Festakt beginnt um 12 Uhr mit einer Begrüßungsrede durch Kultursenator Hartmut Perschau. Anlässlich der 50. Verleihung des Preises spricht Prof. Dr. Wolfgang Emmerich über "Der Bremer Literaturpreis 1954-2004: ein Lehrstück zur deutschen (Literatur-) Geschichte". Die Laudatio auf den Preisträger Lutz Seiler hält Dr. Lothar Müller, die Lobrede für den Förderpreisträger Jörg Matheis übernimmt Sibylle Cramer. Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt von den Solobläsern der Deutschen Kammerphilharmonie.
Zu den Preisträgern:
Lutz Seiler, geboren 1963 in Gera, arbeitete als Zimmermann und Maurer und studierte Germanistik. Lebt in Wilhelmshorst bei Berlin. Er wurde u.a. ausgezeichnet mit dem Kranichsteiner Literaturpreis, dem Lyrikpreis Meran und dem Anna-Seghers-Preis. Zur Zuerkennung des Bremer Literaturpreises 2004 heißt es in der Begründung der Jury u.a: "Seiler hält in einem sehr eigenen Ton und Bildern von großer Eindringlichkeit die Erinnerung an eine Kindheit und Jugend in der DDR und die Erfahrung der Nachwendezeit fest. Seine Gedichte, reich an sinnlicher Anschauung, sind Gebilde von rätselhafter, nie hermetischer Schönheit. In ihnen findet die jüngste Vergangenheit ihr poetisches Nachbild.“
Jörg Matheis, 1970 in der Pfalz geboren, lebt in Ingelheim am Rhein. Er studierte Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie. Für seine Erzählungen erhielt er verschiedene Förderpreise. Zum Förderpreisträger schreibt die Jury: “ Die poetische Kraft und Genauigkeit, mit der Jörg Matheis Landschaften und ihre Menschen beschreibt, wie er Landschaftsbilder in Bewusstseinsbilder verwandelt, wie er Innen und Außen verspiegelt und die Details seiner Geschichten, Genreszenen, Binnenerzählungen, Dialoge als Bausteine dem Ganzen dienstbar macht, bezeugt nicht nur seine künstlerische Sicherheit und Reife. Sein Erzählen wird getragen von einer Sprache, die seine Texte zu kostbaren Beispielen neuerer Sprachkunst macht.“
Hinweis:
Beide Preisträger lesen aus ihren Werken am Sonntag, 25. Januar, 17 Uhr, im Schauspielhaus. Moderation: Dr. Lothar Müller, Mitglied der Jury.