Am morgigen Freitag (3.6.2016) wird der Bundestag über drei wichtige Bund-Länder-Programme debattieren, die die Gemeinsame Wissenschaftsministerkonferenz (GWK) in ihren vergangenen zwei Sitzungen beschlossen hatte: Das "Bund-Länder-Programm zur Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchs", die "Innovative Hochschule" sowie die "Nachfolge der Exzellenzinitiative".
Bremens Wissenschaftssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, die als stellvertretende GWK-Vorsitzende die Interessen der Länder koordiniert, betonte, sie freue sich darüber, dass diese wissenschaftspolitisch wichtigen Themen im Bundestag debattiert werden. Dabei betonte sie, dass es sich keineswegs um reine Bundesthemen handele, sondern "Beispiele für die gute Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern" darstellten. Für die Länder seien die Ergebnisse ein großer Erfolg: "Alle drei Programme stärken das deutsche Wissenschaftssystem und fördern die Hochschulen in Deutschland in wichtigen strategischen Bereichen."
Mit dem "Bund-Länder-Programm zur Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchs" werden 1.000 neue Tenure-Track-Professuren gefördert. Senatorin Quante-Brandt: "Mit dem Programm wird die Tenure-Track-Professur erstmals als zusätzlicher Karriereweg in Deutschland etabliert. So werden Karrierewege besser planbar. Das bedeutet einen Kulturwandel für die Universitäten." Das Besondere an diesen Tenure-Track-Professuren besteht darin, dass die Stelleninhaberinnen oder die Stelleninhaber, wenn sie sich an der Universität bewähren, verlässlich in eine Dauerstelle übernommen werden. Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler erhalten damit eine verlässlichere und sicherere Karriereperspektive. Senatorin Quante-Brandt sieht die Universität Bremen sehr gut aufgestellt: "Bremen kann in diesem Programm voraussichtlich insgesamt rund 13 Professuren einwerben. Die Universität Bremen als potentielle Antragstellerin verfügt über ein zukunftsweisendes Konzept der Nachwuchsförderung."
Das Programm "Innovative Hochschule" richtet sich besonders an Fachhochschulen sowie mittlere und kleinere Universitäten. Die Initiative soll den Wissens- und Technologietransfer fördern und die regionale Verankerung von Hochschulen unterstützen. Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt sieht die Hochschulen im Land Bremen gut gerüstet: "Unsere Hochschulen haben ausgewiesene Kompetenzen im Austausch von Ideen, Wissen und Technologie. Sie haben daher sehr gute Voraussetzungen, um sich entweder allein oder im Verbund an der Initiative 'Innovative Hochschule' zu beteiligen, das gilt sowohl für technologische als auch für soziale Themengebiete. Wenn sich die Hochschulen durchsetzen, wird die Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft strategisch und strukturell gestärkt."
Insgesamt stellen Bund und Länder 550 Millionen Euro für die Förderinitiative für einen Zeitraum von zehn Jahren zur Verfügung, davon trägt der Bund 90 Prozent und das jeweilige Sitzland zehn Prozent. Im Erfolgsfall könnten die bremischen Hochschulen jährlich bis zu zwei Millionen Euro Fördermittel erhalten. Stellen sie einen Antrag im Verbund, würde die Bewilligungssumme jährlich auf drei Millionen Euro erhöht werden. Die Förderinitiative wird noch in diesem Jahr ausgeschrieben.
Besonders wichtig für die Wissenschaftslandschaft in Deutschland sei die Nachfolge der Exzellenzinitiative. Sie sichere die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Universitäten, so Senatorin Quante-Brandt. "Nach intensiven Verhandlungen mit Bund und Ländern haben wir ein sehr gutes Ergebnis erzielt, das den wissenschaftlichen Erfordernissen in der Bundesrepublik folgt und auch den Interessen der Länder sowie den Bremer Rahmenbedingungen Rechnung trägt", so Senatorin Quante-Brandt. Die GWK hatte am 22. April 2016 das neue Bund-Länder-Programm zur Förderung der Spitzenforschung an Universitäten (Nachfolge der Exzellenzinitiative) beschlossen. "Mit der Verstetigung der Exzellenzinitiative stärken wir die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Universitäten nachhaltig und halten die Dynamik in der Spitzenforschung aufrecht", so Senatorin Quante-Brandt. Sie bezeichnete es als Erfolg, dass die Länder eine höhere Zahl von Förderfällen durchgesetzt hätten, als der Bund ursprünglich beabsichtigte habe. Trotz der zu erwarteten großen Konkurrenz um die bis zu elf Förderfälle sieht sie eine realistische Chance für die Universität Bremen, sich im Wettbewerb durchzusetzen.