22.11.2004
Die Öffnung des Elfenbeinturmes
„Mit Erfolg haben wir gerechnet, aber diese große Resonanz hat uns nun doch etwas überrascht.“ Hans Peter Schneider, Geschäftsführer der Messe Bremen, konnte anlässlich der Eröffnung des neuen Bremer Kongresses für Wissenschaftsjournalisten WISSENSWERTE auf rund 350 angemeldete Teilnehmer hinweisen. „Das zeigt, wie notwendig der Austausch hier ist – denn der Bedarf an Berichterstattung über wissenschaftliche Themen wächst, hier sind qualifizierte Wissenschaftsjournalisten immer mehr gefragt.“ Die WISSENSWERTE, die vom 22. bis 24. November 2004 im Bremer Messe Centrum zu Fortbildung, Gespräch und Austausch lädt, wurde eröffnet durch Bremens Senator für Wirtschaft und Häfen, Bürgermeister Dr. Peter Gloystein, der auf die ausgezeichneten Voraussetzungen hinwies, die Bremen als „Stadt der Wissenschaft“ für einen solchen Kongress bietet.
Mit im Boot für die WISSENSWERTE sind der Deutsche Journalisten-Verband und das von Bertelsmann Stiftung, BASF AG und VolkswagenStiftung getragene „Qualifizierungsprogramm Wissenschaftsjournalismus“. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heribert Meffert, Vorsitzender des Präsidiums der Bertelsmann Stiftung, sieht eine Veränderung in der Gesellschaft, die wissenschaftliche Transparenz notwendig macht: „Die Bürger wollen im zunehmenden Maße verstehen und beurteilen können, welche Chancen und Risiken sich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verknüpfen. Sie wollen wissen, wohin die Reise geht, auf die sich die Wissenschaftler begeben.“ Die Medien seien einer der wichtigsten Adressaten für den Anspruch des Bürgers nach mehr Transparenz. „Denn Massenmedien sind in einer modernen Demokratie das Forum öffentlicher Meinungsbildung. Doch Partizipation wird erst möglich, wenn der Bürger qualifiziert und gut informiert am Gemeinwesen teilhaben kann. Auf diese Weise ist Transparenz die Prämisse qualifizierter Partizipation: Die Bürger müssen über Strukturen und Prozesse bestmöglich informiert und sich der gesamtgesellschaftlichen Probleme bewusst sein. Transparenz schaffen wird vor diesem Hintergrund auch zum zentralen Motto unseres Qualifizierungsprogramms Wissenschaftsjournalismus“, sagte Meffert.
Eine zukunftsgerichtete Kooperation erkennt der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) im Land Bremen, Wolfgang Kiesel, in dem Kongress. „Das Zusammentreffen von Wissenschaftlern und Journalisten öffnet den Elfenbeinturm um ein weiteres Stück und trägt zeitgleich zur Positionierung Bremens in diesem gesellschaftlich so wichtigen Dialog bei“, begrüßt Kiesel das Engagement des Qualifizierungsprogramms Wissenschaftsjournalismus sowie der Messe Bremen. Für den DJV trägt der Bremer Kongress zur Qualifizierung von Journalisten bei und soll ihnen helfen, die während ihrer Arbeit so wichtigen Kontakte zu Instituten, Hochschulen und Universitäten sowie zu den Forschungseinrichtungen der Wirtschaft zu knüpfen.
Der Medizin-Nobelpreisträger Prof. Erwin Neher, Referent der WISSENSWERTE, verwies hingegen auf die Sorgen, die die Wissenschaftler mit sich tragen – vor allem was den wissenschaftlichen Nachwuchs angeht. „Die politische Diskussion um Nachwuchsförderung und Elitebildung dreht sich im Kreise. Anstatt für die jungen Wissenschaftler im Ausland, die nach Deutschland zurückkehren wollen, etwas zu tun – das heißt Arbeitsmöglichkeiten bereitzustellen - werden bei uns Tagungen und Netzwerke organisiert, um das Problem zu thematisieren.“
Weitere Informationen gibt es unter www.wissenswerte-bremen.de .
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Ein Foto von der Eröffnung der WISSENSWERTE halten wir für Sie bereit. Bei Bedarf senden Sie uns bitte einfach eine kurze eMail oder rufen Sie an.