21.02.2005
Etwa 200.000 Menschen in Deutschland erleiden pro Jahr einen Schlaganfall. Davon sind 30.000 Schlaganfälle durch eine Verengung der Halsschlagader verursacht. Diese Zahl ließe sich durch eine rechtzeitige gefäßchirurgische Behandlung erheblich verringern. Im Mittelpunkt des 12. Norddeutschen Gefäßchirurgentages stand deswegen die Behandlung von Ablagerungen in der Halsschlagader (Karotisstenose) und die Erweiterung der Hauptschlagader (Aortenaneurysma).
Um Patienten mit Verengungen der Halsschlagader und damit auch mit einem drohenden Schlaganfall zu behandeln, nutzen Gefäßchirurgen zurzeit zwei unterschiedliche Methoden. Wissenschaftlich am meisten abgesichert ist bisher die operative Ausschälung der Ablagerungen in der Ader. Seit einigen Jahren ist aber auch die Dehnung der Ader durch einen Ballon und das Legen eines Stent – einer Gefäßstütze aus Metall – möglich. Dr. Burkhard Paetz, Leiter des Gefäßzentrums im Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen, hat Erfahrungen mit beiden Methoden und resümiert: „Das Legen eines Stent scheint das schonendere Verfahren, weil der Schnitt am Hals entfällt. Es ist aber noch nicht erweisen, ob diese Methode im Langzeitverlauf über viele Jahre ähnlich gute Ergebnisse zeigt wie die herkömmliche Operation.“ Paetz legt deswegen Wert auf die individuelle Beratung seiner Patienten, die in einem Gefäßzentrum die optimalen Voraussetzungen für die beide Behandlungsalternativen finden. „Das Gefäßzentrum des Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen verfügt diesbezüglich im Raum Bremen über die größten Erfahrungen“, so Paetz.
Weiteres wichtiges Thema der Tagung: Die zunehmend angestrebte Integrierte Versorgung. Gemeint ist damit die Kooperation zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten. Durch dieses Konzept werden Behandlungsabläufe verbessert und verkürzt sowie Kosten eingespart. Erste Erfahrungen auf diesem Gebiet hat das RKK in der Orthopädie bei künstlichem Gelenkersatz gesammelt. „Zur Zeit steht das RKK in Verhandlungen mit den Krankenkassen und niedergelassenen Ärzten um die Versorgung von Patienten mit chronischen Problemwunden zu optimieren“, weiß Dr. Burkhard Paetz.
Im Februar 2005 fand in Hamburg der 12. Norddeutsche Gefäßchirurgentag unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie statt. Tagungspräsident in diesem Jahr war Dr. med. Burkhard Paetz, Chefarzt des Zentrum für Gefäßmedizin und der Gefäß-chirurgischen Klinik am Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen. An dem größten Kongress zum Thema Gefäßkrankheiten in Norddeutschland nahmen 220 Ärzte sowohl aus Kliniken als auch aus niedergelassenen Praxen teil – Gefäßchirurgen, Radiologen und Internisten.
Weitere Informationen gibt Dr. med. Burkhard Paetz, Tel.: 0421-5599 841 / Fax: 0421-5599 859, E-Mail: b.paetz@gefaesschirurgie-bremen.de
oder
Dorothee Klaes, text + pr, Telefon 0421-56517-21, E-Mail: klaes@mueller-text-pr.de.