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Sonstige

„SandWerke“ – Bremer Kunst im Café K

26.01.2006

Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen stellt Werke von Maggie Luitjens und Bernhard Wimmer aus

Das Lexikon beschreibt Sand folgendermaßen: Ein natürlich vorkommendes Sediment mit einer Korngröße von 0,06 bis 2 mm, besteht aus zerkleinertem Gestein, wird verwendet im Bauwesen, zum Schleifen, im Straßenbau, im Metallguss. Mit Beginn der dreizehnten Ausstellung für zeitgenössische Kunst im Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen (RKK) kann diese Erklärung ergänzt werden. Denn Sand findet ebenfalls Verwendung in den Arbeiten von Maggie Luitjens und Bernhard Wimmer. Wie aus Sand Kunstwerke werden, verrät die Ausstellung „SandWerke – Bremer Kunst im Café K“, die vom 26. Januar bis 26. Juni 2006 im Café K der Klinik zu sehen sein wird.


Maggie Luitjens Gemälde lassen den Betrachter in ihnen lesen – wie in den Spuren im Sand. Durch mehrschichtiges Farbauftragen und die Verwendung unterschiedlicher Materialien wie Sand, Acryl oder Asphalt drücken sie einen Wechsel von Stille und Rhythmus aus. Es entsteht der Eindruck, als würde die Künstlerin mit der Materialität spielen. Hier und da kratzt Luitjens etwas in die dicke Farbschicht. Die Zeichen erinnern an steinzeitliche Höhlenmalerei und wirken wie zufällig ausgewählt. Genau wie die nebeneinander angeordneten Farbflächen. Trotz der abstrakten Darstellung erhält der Betrachter jedoch den Eindruck einer „geordneten Zufälligkeit“. Luitjens Arbeiten vereinen Gegensätze: Sie wirken gleichzeitig harmonisch und kraftvoll, klar und sinnlich, abstrakt und trotzdem erkennbar.


Auch die Skulpturen von Bernhard Wimmer spielen mit dem Material Sand. Sie bestehen aus Quarzsand, einer normalerweise kaum formbaren körnigen Substanz. Wimmer lässt daraus exakte kugelförmige Objekte entstehen, die über lange Zeit haltbar sind und ihre Form beibehalten. In diese Kugeln arbeitet er filigrane Buchstaben ein – ebenfalls aus Sand. So entsteht aus dem formlosen Sand eine nahezu literarische Skulptur. Ähnlich wie Luitjens Farbflächen, wirken die Buchstaben wie zufällig ausgewählt, sind es jedoch keinesfalls: Die so genannten „LiteraGloben“ stellen Bibliotheken aus Sand dar, in denen mit Phantasie durchaus etwas zu lesen ist. Kaum vorstellbar: Wimmer verarbeitete in den ausgestellten Werken rund eine Tonne Quarzsand.


Neues Ausstellungs-Konzept


Mit dem Künstler Tom Gefken als neuen Kurator verfolgt das RKK ein verändertes Ausstellungs-Konzept: Zukünftig konzentriert sich die Klinik auf die Präsentation und Förderung professionell arbeitender Künstler aus Bremen. „Wir möchten der lokalen Künstlerszene eine anspruchsvolle Plattform bieten und somit einen wichtigen Kulturauftrag übernehmen“, erklärt Klaus Stratmann, Kaufmännischer Geschäftsführer des RKK. Das RKK erwirbt als Kunstsammler immer auch einzelne Kunstwerke und Bilder im Rahmen der Ausstellungen. Diese finden in den Gängen des Hauses sowie nach und nach in den Patientenzimmern ihren Platz. Auf diese Weise entsteht sowohl für die Patienten als auch die Mitarbeiter eine anregende und kultivierte Atmosphäre.



Die Künstler


Die in Uplengen/Ostfriesland geborene Maggie Luitjens studierte an der Hochschule für Künste Bremen Malerei und Druckgraphik. Luitjens ist Gründungsmitglied der Vereins für manuelle Druckgraphik e.V. und baute die Eisfabrik in Walle zu Künstlerateliers um. Ihre Arbeiten waren neben Bremen, Münster oder Berlin bereits in Madrid, Seoul oder dem italienischen Piano di Mommio zu sehen.


Nachdem Bernhard Wimmer seine Lehre zum Ziseleur und Bronzegießer abschloss, studierte er ebenfalls an der Hochschule für Künste Bremen. 1991 bezog er ein Atelier auf dem AG Weser-Gelände. Aktuell arbeitet der gebürtige Königsbronner an einer Wanderausstellung seines „Bibliothek-Ensembles“ durch zwölf deutsche Städte.


Das Café K

1998 entstand aus der einfachen Krankenhaus-Cafeteria im RKK das Café K und somit ein kommunikativer, anspruchsvoller Treffpunkt für Patienten, Besucher, Nachbarn aus der Neustadt oder Spaziergänger. Die freundliche, helle Atmosphäre des Cafés, die halbjährlich wechselnden Kunstausstellungen und die besondere Lage an der Piepe, einem kleinen innerstädtischen See, laden zum Verweilen ein.





„SandWerke – Bremer Kunst im Café K“
Maggie Luitjens und Bernhard Wimmer



Ausstellung vom 26. Januar bis 26. Juni 2006
täglich von 7.00 bis 19.30 Uhr im
Café K, Rotes Kreuz Krankenhaus,
St.-Pauli-Deich 24, 28199 Bremen






Weitere Informationen und Fotomaterial:
text +pr, Dorothee Klaes, Yvonne Bries Tel: 0421 565 17 24, e-mail: bries@mueller-text-pr.de