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Sonstige

Weitere „Stolpersteine“ werden in Bremen verlegt

10.04.2006

Im Rahmen des in Bremen sehr gut angenommenen Erinnerungsprojektes „Stolpersteine“ werden in den kommenden Tagen erneut Opfer der Zeit des Nationalsozialismus dem Vergessen entrissen und durch sichtbare Zeichen gewürdigt. Schirmherr dieses Erinnerungsprojektes ist für den Senat der Freien Hansestadt Bremen Ronald-Mike Neumeyer, der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr. Am 17. und 18. April 2006 wird der Kölner Künstler und Initiator des Projektes Gunter Demnig wieder „Stolpersteine“ in Bremer Bürgersteige einlassen. Aus diesem Anlass laden der Bremer Verein „Erinnern für die Zukunft e. V.“ und die Landeszentrale für politische Bildung zu den folgenden Gedenkfeiern ein:

Gröpelingen:

Gedenkfeier „ Der Sohn dem nie gekannten Vater“ am Mittwoch, dem 19. April 2006 um 11.00 Uhr, Bromberger Straße 117.

Zur Gedenkfeier erwartet wird István Kárpáti aus Budapest, an dessen Vater László Schächter in der Bromberger Straße 117 auf dem Gelände des ehemaligen KZ Schützenhof ein „Stolperstein“ erinnern wird. Der Vater erlag vermutlich den Strapazen des Todesmarsches im April 1945. Die Suche nach dem Vater und die Auseinandersetzung mit dessen Schicksal prägten das Leben des Sohnes. Auf seinen Wunsch hin wird der Gedenkstein verlegt, vom Sohn dem nie gekannten Vater gewidmet. Musikalische Umrahmung: Bremer Chorwerkstatt.

Gedenkfeier: Abgeschoben nach Polen – Schicksal unbekannt – Überlebende gefunden am Freitag, dem 21. April 2006 um 14.00 Uhr, Johann-Kühn-Straße 24.

Zur Gedenkfeier erwartet wird Lidija Belkina, die Enkelin von Hermann und Rachela Littmann. Das Ehepaar Littmann wurde mit den Töchtern Fanny und Rosa 1938 nach Polen abgeschoben. Ursprünglich sollten in der Johann-Kühn-Straße 24 für die gesamte Familie „Stolpersteine“ verlegt werden, doch im Verlaufe der Recherchen stellte sich heraus, dass Rosa Littmann überlebt hatte. Ihre Tochter Lidija lebt heute mit ihrer Familie in Aachen.

Walle:

Gedenkfeier „Erster Stolperstein für ein Opfer der Euthanasie in Bremen am Donnerstag, dem 4. Mai 2006, 12.00 Uhr, Neuenburger Straße 21

SchülerInnen des SZ Walle begaben sich 2004 auf Spurensuche nach dem Schicksal von Opfern des NS-Regimes. Dabei wurde ihnen deutlich, dass in Bremen sehr viele Opfer der Euthanasie zu beklagen sind. Sie haben daher die Patenschaft übernommen für einen Gedenkstein zur Erinnerung an Alfred Krumkühler, der in der Neuenburger Straße 21 zu Hause war und 1942 im Alter von 18 Jahren in der Heil- und Pflegeanstalt Hadamar ermordet wurde. Die SchülerInnen des SZ Walle gestalten die Gedenkfeier.

Weitere und ausführlichere Informationen zu diesem Projekt erteilt:
Dr. Barbara Johr,
c/o Landeszentrale für politische Bildung,
Tel.: 0421/ 361 2626,
mobil 0173-6253603,
E-Mail: lzpb-projekte@lzpb.bremen.de

www.stolpersteine.com
www.lzpb-bremen.de
www.erinnernfuerdiezukunft.de