Sie sind hier:

Sonstige

„Im Mittelpunkt steht immer der gesamte Patient“

09.05.2006

Bremer Pflegekongress mit Schwerpunktthema Chronische Wunden

„Die bedürfnisgerechte Pflege ist eine zentrale Herausforderung unserer Gesellschaft und entwickelt sich zunehmend zu einer Disziplin mit eigener Expertise“, erklärte Karin Röpke, Bremens Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, anlässlich der Eröffnung des Bremer Pflegekongresses am 9. Mai im Congress Centrum Bremen. „Diese Entwicklung unterstützt der Gesundheitsstandort Bremen. Wissenschaft und Praxis arbeiten hier gerade bei der Entwicklung von Qualitätsstandards eng zusammen.“ Erwartet werden rund 1.000 Teilnehmer aus ambulanter Pflege, stationärer Pflege und Pflege in Akutkliniken, denen über 60 Vorträge und Workshops offen stehen. In der Ausstellung zeigen über 50 Aussteller Produkte und Dienstleistungen.

„Herausforderung Chronische Wunden“ - so das Schwerpunktthema des Kongresses. „Anforderungen an Therapie und therapeutisches Team bei der Versorgung chronischer Wunden befinden sich in ständiger Veränderung“, so Markus Geller, Vorstandsmitglied der Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW). „Moderne Wundversorgung allein reicht nicht aus. Bevor damit begonnen werden kann, müssen eventuelle Ursachen erkannt und mitbehandelt werden. Im Mittelpunkt steht immer der gesamte Patient und nicht nur seine Wunde!“ Laut Geller sei zum einen die flächendeckende Versorgung nicht ausreichend, da oft auf veraltete Therapien zurückgegriffen werde, der Wissensstand bei Ärzten und Pflegern sei partiell mangelhaft und es fehle an interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die Wundversorgung ist auf dem Kongress ebenso Thema wie neue Behandlungsansätze und die Steigerung der Lebensqualität der Patienten.

Neben dem Schwerpunktthema haben Basisthemen wie Ernährung und Schmerzmanagement ebenso ihren Platz im Kongressprogramm, wie Workshops zu Gesundheitsreformen, zur Delegation von Verantwortung oder zu Fusionen und Geschäftsformumwandlungen von kommunalen Krankenhäusern. „Der von der Koalition angekündigte Umbau im deutschen Gesundheitswesen beispielsweise muss sich mit der Möglichkeit der Delegation befassen, also damit, was an Aufgabenübertragung vom Arzt auf Pflegende möglich ist. In anderen Ländern wie Australien oder Skandinavien funktioniert dieses System bereits“, so Hedwig François-Kettner, Mitglied des Präsidiums im Deutschen Pflegerat e.V.. „Der Auf- und Ausbau der Pflegeexpertise durch entsprechende Qualifizierungsinitiativen für die verschiedenen Versorgungssysteme ermöglicht den Umbau des Gesundheitswesens zu qualitativ guten und ökonomischen Bedingungen.“

„Bremen zeichnet sich durch engagierte Versorgungseinrichtungen und eine aktive Pflegeforschung sowie durch innovative Pflegestudiengänge an Hochschule und Universität aus“, so Prof. Dr. Martina Roes vom Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Bremen und Beiratssprecherin des Kongresses. „Zudem lässt sich eine Vielfalt von gesundheits-wirtschaftlichen Projekten in unterschiedlichen Förderprogrammen wieder finden.“ Hans Peter Schneider, Geschäftsführer der Messe Bremen, ergänzt: „Die Messe und das Congress Centrum Bremen haben sich zunehmend als Gastgeber großer medizinischer und pflegerischer Kongresse etabliert. Damit sehen wir uns als idealen Standort, um mit dem Pflegekongress aktuelle Impulse der Branche aufzugreifen.“

Der 2. Bremer Pflegekongress findet am Dienstag, 9. Mai 2006, von 11 bis 19.30 Uhr sowie am Mittwoch, 10. Mai 2006, von 9 bis 17 Uhr statt. Weitere Infos gibt es unter www.bremer-pflegekongress.de.