25.10.2006
GBI errichtet auf dem Stadtwerder neues Gebäude und baut ehemalige Sportschule um
Vom Hohen Ufer zum Krähenberg: Die Jugendbildungsstätte „LidiceHaus“ steht vor einem Umzug. Die Gesellschaft für Bremer Immobilien (GBI) errichtet für sie auf dem Stadtwerder ein neues Domizil und baut zugleich die benachbarte ehemalige Sportschule um. Am Mittwoch (25. Oktober) legten Ernst Uhl (Mitbegründer der Lidice-Initiative), GBI-Geschäftsführer und Bauherr Dr. Oliver Bongartz sowie Karl Vennegeerts (Geschäftsführer der Jugendbildungsstätte Bremen „LidiceHaus“ gGmbH) den Grundstein für das Bauvorhaben.
Ende August 2007 soll die 1987 gegründete und bisher Am Hohen Ufer in Bremen-Lesum angesiedelte Einrichtung in den von den Bremer Architekten Hilmes und Lamprecht gestalteten Gebäudekomplex am Krähenberg umziehen können. Damit wird die bisher in vier getrennten Häusern untergebrachte Bildungsstätte unter einem Dach vereint. Dafür entsteht ein etwa 1550 Quadratmeter großer Neubau mit 25 Betten, der außerdem Platz für Gruppen- und Plenarräume, einen Speisesaal sowie Büros bietet.
In das Projekt wird die benachbarte, nicht mehr genutzte Sportschule einbezogen, die nach einem Umbau eine Fläche von knapp 1100 Quadratmetern und 40 Betten sowie Mehrzweckräume und Treffpunkte aufweisen wird. Somit stehen der Jugendbildungsstätte, die rund 25 Mitarbeiter beschäftigt, künftig etwa 2600 Quadratmeter Nutzfläche und 65 Betten zur Verfügung. „Dadurch können wir den Gästen eine höhere Aufenthaltsqualität bieten und zugleich unseren neuen Schwerpunkt ‚Bewegung und Gesundheit’ besser umsetzen“, urteilt Karl Vennegeerts und verweist auf die anliegende Sporthalle, die demnächst ebenso durch die Jugendbildungsstätte genutzt wird wie Sportplätze und Bewegungsflächen.
Insgesamt werden rund 3 Millionen Euro in das Gesamtprojekt investiert, davon ca. 1,5 Millionen Euro aus Förderprogrammen des Bundes. Weitere 1,5 Millionen Euro steuert die Gesellschaft für Bremer Immobilien aus Mitteln des Sondervermögens Immobilen und Technik bei. Nach der Fertigstellung wird die GBI den Gebäudekomplex langfristig bis 2023 an die „LidiceHaus“ gGmbH vermieten und im Gegenzug das frei werdende Gelände Am Hohen Ufer mitsamt seiner Immobilien vermarkten. Eine Lösung, die nach intensiven Verhandlungen zwischen den Beteiligten und dem Finanzsenator zustande gekommen ist. „Es ist uns gelungen, alle Interessen unter einen Hut zu bringen“, freut sich GBI-Geschäftsführer Dr. Oliver Bongartz.
Hintergrund: Die aufgegebene Sportschule liegt im Bereich des Außendeiches, was eine klassische Privatisierung des Areals ausschließt und lediglich eine Nutzung durch eine gemeinnützige Einrichtung ermöglicht. Parallel dazu wuchs auf Seiten der GBI das Interesse, das rund drei Hektar große, parkähnliche Gelände Am Hohen Ufer zu veräußern und somit Platz für eine hochwertige Wohnbebauung zu schaffen.
„Eine verzwickte Lage, die erst durch die Idee eines Neubaus für die Jugendbildungsstätte auf dem Stadtwerder entwirrt wurde“, erklärt Oliver Bongartz, der die gefundene Lösung als „Königsweg“ bezeichnet. Dabei habe die GBI einmal mehr ihrer Aufgabe entsprochen, die bremischen Liegenschaften zu optimieren und nicht betriebsnotwendige Grundstücke an den Markt zu bringen. Bongartz: „Umso schöner, dass wir auch in diesem Fall allen Beteiligten gerecht werden konnten.“