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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

„Ein Kraftakt ohne gleichen“

07.09.2007

43. Kapitänstag: Senator Ralf Nagel hebt Wachstumsperspektiven der bremischen Häfen hervor / Bessere Hinterlandanbindung gefordert

Zum 43. Mal hat am Freitagabend (07.09.2007) in der Oberen Rathaushalle der Kapitänstag stattgefunden. Der Kapitänstag geht auf einen Senatsbeschluss aus dem Jahre 1965 zurückgeht und drückt den Dank Bremens an diejenigen aus, die in der See- und Luftfahrt tätig sind.
Veranstaltet wird der Kapitänstag in diesem Jahr erstmals gemeinsam von der Bremischen Hafenvertretung und dem Senator für Wirtschaft und Häfen.
In seiner Rede wertete Senator Ralf Nagel die gemeinsame Veranstaltung als Beleg, dass in Sachen Häfen die Politik und die Wirtschaft in Bremen gemeinsam an einem Strang ziehen.


Nagel hob hervor, dass in der Bremischen Landesverfassung das Ziel verankert sei, moderne Häfen zu bauen und zu unterhalten, Schifffahrt und Handel zu treiben und weiterzuentwickeln - zum Wohle Bremens, Deutschlands und Europas.
Die bremische Hafen- und Logistikwirtschaft präsentiere sich als Branche, die mit großem Optimismus in die Zukunft blicken könne. In jedem wichtigen Marktsegment – Container, Fahrzeuge, klassisches Stückgut, Massengut – seien Wachstumsraten von bis zu knapp 20 Prozent erreicht worden. Nagel: „Die Häfen im Land Bremen sind in Bestform.“


Neben dem Wachstum der Weltwirtschaft seien dabei das am Standort versammelte maritime Know-how und die Investitionen in die Hafenanlagen wesentliche Faktoren. Nagel: „Wirtschaft und öffentliche Hand haben in den zurückliegenden Jahrzehnten Milliardensummen in neue, leistungsfähige Anlagen investiert – das zahlt sich auf ganzer Linie aus.“ Mit der Fertigstellung des Containerterminals 4 und einer neuen Kaiserschleuse werde es zudem neue Wachstumsimpulse geben. Niemals zuvor in seiner Geschichte hat Bremen innerhalb eines Jahrzehnts derart große Summen in den Ausbau seiner Häfen gesteckt – ein Kraftakt ohnegleichen, aber auch eine Anstrengung, die sich zu leisten lohnt: für neue Arbeitsplätze, größere Wirtschaftskraft und wachsendes Steueraufkommen im Land Bremen.

Vor dem Hintergrund der weiter steigenden Umschlagsmengen müsse die neue politische Priorität auf den Ausbau der Hinterlandverbindungen gesetzt werden. Nagel nannte in diesem Zusammenhang den Ausbau der A 1, den Bau der A 22, die Hafenzufahrt in Bremerhaven, und die Schienenprojekte Y-Trasse, Elektrifizierung der Strecke nach Wilhelmshaven und Beseitigung der Engstelle im Bremer Hauptbahnhof.


Nagel: „Unsere Argumente sind beim Bund auf fruchtbaren Boden gefallen. Es wird vorangehen. Wir müssen jetzt darauf drängen, dass es schnell vorangeht und dabei nicht vergessen unsere Hausaufgaben zu machen.“
Nagel hob hervor, dass im Bereich der maritimen Wirtschaft 500.000 Beschäftigte einen Umsatz von 54 Milliarden Euro erwirtschaften. Die deutsche Handelsflotte stehe nach der Nationalität der Eigner weltweit an dritter Stelle und bei den Containerschiffen weltweit mit einem Anteil von 30 Prozent an erster Stelle.
Bremen habe daran erheblichen Anteil.
Eine Flotte mit einer Tonnage von fast 4,8 Mio. BRZ (304 Schiffe) werde von Bremen aus gesteuert.


Im Bereich der Ausbildung gebe es auch durch die finanzielle Unterstützung des Bremer Rhedervereins die Möglichkeit, 40 Erstsemesterstudienplätze pro Jahr im Studiengang Nautik an der Hochschule Bremen zu schaffen. Nagel: „Für Bremen ist es eine große Chance, im Bereich der nautischen Ausbildung ein Schwerpunktstandort zu sein. Es darf sich gerne herumsprechen, dass die besten Nautiker aus Bremen kommen.“ Im Bereich der Ingenieursausbildung für Schiffsbetriebstechnik komme dem Standort Bremerhaven eine besondere Bedeutung zu.


Nagel würdigte auch die positiven Entwicklungen im Flugverkehr. Durch die Ansiedlung von Ryanair sei es gelungen, die Zahl der Passagiere am Bremer Flughafen im ersten halben Jahr um fast 20 Prozent zu steigern. Bei aller Freude über die rasante Entwicklung des Low-Cost-Segmentes am Flughafen Bremen müsse die Bedeutung der etablierten Fluggesellschaften wie Lufthansa, OLT, Airfrance und KLM betont werden, die die Anbindung an das weltweite Luftverkehrsnetz gewährleisteten.