13.09.2007
Die Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau hat ihren vierten Bericht zur Arbeitsmarktsituation von Frauen im Lande Bremen veröffentlicht. Seit der letzten Herausgabe im Jahr 2000 wurden die Inhalte grundlegend überarbeitet und ergänzt - nicht zuletzt aufgrund der eingetretenen Veränderungen am Arbeitsmarkt infolge der Einführung des SGB II (Hartz IV).
Das 72 Seiten starke Heft bietet eine Fülle detaillierter Daten zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung von Frauen, zu Löhnen und Gehältern, zu geringfügiger Beschäftigung, Arbeitslosigkeit von Frauen sowie über Arbeitsförderung und Eingliederungsleistungen im Land Bremen.
Mit Inkrafttreten des SGB II im Jahr 2005 stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen im Land Bremen drastisch an und machte so das gesamte Ausmaß der Frauenarbeitslosigkeit transparenter. Besonders deutlich wurde dies in Bremerhaven.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Frauen entwickelte sich gegenüber 1999 negativ, weil viele Vollzeitarbeitsplätze verloren gingen. Demgegenüber arbeiten heute noch mehr Frauen in Teilzeit und auch die geringfügige Beschäftigung nahm weiter zu. Dies ist problematisch im Hinblick auf die eigene Existenzsicherung und Altersversorgung von Frauen, zumal sich die Abstände zwischen Frauen- und Männerlöhnen nicht verringerten. Dennoch ist auch Positives zu berichten: Knapp die Hälfte aller durch Existenzgründungszuschüsse Geförderten („Ich-AG“) waren Frauen. Auch in den Fördermaßnahmen zur beruflichen Weiterbildung waren Frauen angemessen vertreten.
Brigitte Melinkat, die stellvertretende Landesbeauftragte für Frauen: „Dieser Bericht will aufzeigen, wo Handlungsbedarf besteht hinsichtlich der Gleichstellung von Frauen und Männern am bremischen Arbeitsmarkt. Er richtet sich daher nicht nur an die interessierte Öffentlichkeit, sondern auch an die Politik und die Tarifparteien. Handlungsbedarf besteht in vielen Bereichen: Bei den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen für arbeitslose und beschäftigte Frauen ebenso wie bei der Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten für Arbeitsuchende und bei fairen Löhnen für Frauenarbeit. Ich hoffe, dass die umfangreichen Informationen in diesem Heft für viele Interessierte eine nützliche und hilfreiche Unterstützung und Anregung bieten.“
Die neue Broschüre ist kostenlos in der Gleichstellungsstelle, Knochenhauerstr. 20-25, 28195 Bremen erhältlich oder kann gegen Einsendung von 0,85 € in Briefmarken zugeschickt werden.
www.zgf.bremen.de
Weitere Informationen gibt Christel Schütte, Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau, Telefon 0421/361-6050, christel.schuette@frauen.bremen.de