Sie sind hier:

Sonstige

Bundespreis für Pink House Bremen

14.09.2007

Artserv.net und Kultur Vor Ort für „herausragendes Projekt“ ausgezeichnet

Das Projekt Pink House Bremen hat den ersten Platz im bundesweiten Wettbewerb „Heimat Europa“ beim Innovationspreis des Fonds Soziokultur gewonnen. In der Begründung der Jury heißt es: „Nach dem Votum der Jury des Fonds Soziokultur verknüpfte Pink House Bremen ein internationales Kunstprojekt mit innovativer Stadtteilkultur und hat dabei den interkulturellen Anspruch ideal umgesetzt.“
Die Veranstalter artserv.net und Kultur vor Ort freuen sich außerordentlich über diese Auszeichnung, die mit 7.500 € dotiert ist.
Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen, der das „Pink House“ selbst im Herbst letzten Jahres besucht hatte, gratulierte den Projekt-Verantwortlichen: „Dieser Erfolg verdient meine ganze Anerkennung. Ich freue mich mit Ihnen, dass Ihr außergewöhnliches Projekt, das so begeistert im Stadtteil aufgenommen wurde, von der Jury mit dem Bundespreis ausgezeichnet wurde.“
Das Pink House Bremen bot im September 2006 ein zehntägiges internationales Kunst- und Kulturprogramm in Bremen-Gröpelingen. Bewusst hatten die Veranstalter ein Quartier ausgesucht, das von Menschen mit Migrationshintergrund geprägt ist und mit großen sozialen Problemen zu kämpfen hat, um die Konflikte und Lebenslagen zu thematisieren, die in dielen europäischen Städten gegenwärtig sind.
Gemeinsam mit dem Centre for Art Management and Information Riga, dem Museum Ludwig Budapest, dem Verein agitPolska, Künstlern aus Gdyna und Lodz und vielen nationalen und internationalen und Kulturschaffenden, wurde ein anspruchsvolles Programm im Pink House zusammen gestellt. Besonders wichtig war den Veranstaltern über die tradierten Spartengrenzen von Kunst und Soziokultur hinauszugehen und unterschiedliche Projekte in dem aufblasbaren pinkfarbenen Gebäude miteinander in Kontakt zu bringen.

So wurden Foto- und Videoarbeiten für das Pink House initiiert und gezeigt, drei Deutschlandpremieren aufgeführt (Theater/Tanz/Performance), ein interaktives Radioprojekt realisiert, eine Volksküche mit Tischreden eingerichtet, ein VJ-Projekt live organisiert und mit öffentlichen Möblierungsaktionen, einer Strickperformance, dem einzigen zurzeit aktiven Orakel Europas und in Matineen und Diskussionsveranstaltungen Stadtteilbewohner, Kunstpublikum, Theaterliebhaber und Flaneure in einen gemeinsamen Diskurs verwickelt und eingebunden.

Eine reich bebilderte Dokumentation ist gegen eine Schutzgebühr bei Kultur Vor Ort und artserv.net erhältlich. Eindrücke bietet auch www.pink-house-bremen.de.

Den Preis teilt es sich das Pink House mit dem Förderverein der Theatertage am See in Friedrichshafen, die im April 2006 mit Sinti- und Roma-Jugendlichen das gemeinsames Theaterprojekt Lacho Drom erarbeiteten. Eigentlich war nur ein Preis geplant. Jedoch „überzeugten die Projekte Pink House Bremen und Lacho Drom beim Wettbewerb um den Innovationspreis Soziokultur so sehr“, dass das Kuratorium zwei Sieger kürte.

Die feierliche Verleihung findet im April 2008 in Berlin in den Räumen des Fonds Soziokultur statt.

Weitere Informationen unter:
www.kultur-vor-ort.com
www.artserv.net