17.09.2007
Dokumente zur NS-Zwangsarbeit auf der Norddeutschen Hütte wurden heute dem Staatsarchiv übergeben. Auf dem Altwerksgelände der ArcelorMittal Bremen GmbH befand sich früher ein Industriebetrieb der Firma Krupp, die „Norddeutsche Hütte“, die Roheisen, Zement und Vanadium produzierte. Im Zweiten Weltkrieg wurden diese Produkte dringend gebraucht, daher wurden auch zahlreiche Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge in der Produktion eingesetzt. Ihr Schicksal geriet nach dem Krieg in Vergessenheit, doch hat seit den 1980er Jahren eine Geschichtsgruppe der Stahlwerke Bremen an diesem Thema gearbeitet.
1998 entdeckten Eike Hemmer und Robert Milbradt, dass die Personalkartei von ca. 1500 bei der Hütte beschäftigten ausländischen Zwangsarbeitern unter alten Personalunterlagen der Stahlwerke erhalten war. Die Geschichtsgruppe stellte zusätzliche Recherchen an, aus denen ein soeben fertiggestelltes Buch entstand. In der Hütte waren Rentenanfragen ehemaliger Zwangsarbeiter nach dem Krieg aus der Kartei beantwortet worden, in den letzten Jahren konnten in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv aus ihr auch Einzelnachweise für Entschädigungen erbracht werden. Nachdem die Geschichte des Lagers Riespott und der Zwangsarbeit bei der Norddeutschen Hütte nun mit Unterstützung der Stahlwerke weitgehend aufgearbeitet ist, hat ArcelorMittal am 17. September 2007 dem Staatsarchiv Bremen die historisch wertvollen Originalunterlagen zur dauernden Aufbewahrung übergeben. Sie stehen dort nun zur Nutzung für Zwecke der Forschungs- und Erinnerungsarbeit zur Verfügung.
Weitere Informationen: Dr. Konrad Elmshäuser, fon: +49 421 361 6214 fax: +49 421 361 10247, email:konrad.elmshaeuser@staatsarchiv.bremen.de