21.09.2007
Beim Symposium „wagen un winnen - Aufbruch zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ stellte das Projekt heute Ergebnisse seiner Arbeit vor. ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen gehen gemeinsam ein Wagnis, wenn sie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. Beide gewinnen, wenn es gut gelingt.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist als Thema in der Mitte der gesellschaftlichen Debatten angekommen. Das Bremer Verbundprojekt Beruf und Familie befragte kleine und mittlere Unternehmen in Bremen und Bremerhaven. Über 80% haben Interesse daran, dass ihre Beschäftigten berufliche und familiäre Aufgaben gut vereinbaren können. Die Wirtschaftsjournalistin Annemarie Struß-von Poellnitz hat beobachtet, dass konkrete Ansätze in Betrieben, oft nicht öffentlich sichtbar sind, obwohl die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mittlerweile zu einem ständigen Medienereignis geworden ist.
Ein Erfolgsfaktor, der zu tragfähigen Lösungen beiträgt, ist eine Analyse des bestehenden Unterstützungs- und Veränderungsbedarfes im Unternehmen, so die Ergebnisse einer qualitativen Befragung von Tanja M. Brinkmann und Rena Fehre. Ein weiterer Faktor ist der Wandel der Unternehmenskultur. „Letztlich müssen sich die Angebote zur Verbesserung der Vereinbarkeit daran messen lassen, ob sie wirklich zu einem Mentalitätswandel führen. Dieser zeigt sich in einem höheren Anteil weiblicher Führungskräfte.“ so die Bremer Landesbeauftragte für Frauen Ulrike Hauffe. Für Professorin Dr. Helga Krüger leistet das Bremer Verbundprojekt Beruf und Familie einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Mentalitätswandel.
Das Bremer Verbundprojekt Beruf und Familie beschäftigt sich seit vier Jahren intensiv mit betrieblichen Faktoren, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern. Das Projekt ist bundesweit einzigartig, sowohl in der Organisation als auch im Erfolg. Es informiert, berät, erforscht, vernetzt und begleitet das Unternehmen, die sich eine familienbewusste Personalpolitik zum Ziel gesetzt haben. Aus dieser Arbeit sind unternehmensübergreifende Projekte wie Kinderferienbetreuungen entstanden. Insgesamt 31 Unternehmen und öffentliche Einrichtungen sind bisher noch einen Schritt weiter gegangen und sind im Prozess der Konzipierung und Umsetzung einer familienbewussten Personalpolitik im Rahmen des Audits „berufundfamilie“ der gemeinnützigen Hertie-Stiftung.
Angesiedelt ist das aus ESF-Mitteln geförderte Bremer Verbundprojekt Beruf und Familie am Institut Arbeit und Wirtschaft an der Universität Bremen.