19.10.2007
„Wissenschaft und Forschung sind in Bremen zu Hause und glänzend aufgestellt.“ Renate Jürgens-Pieper, Senatorin für Bildung und Wissenschaft, gratuliert den beiden Bremer Projekten, die unter harter Konkurrenz von mehr als 50 Bewerbungen in die Endrunde der Exzellenzinitiative der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Wissenschaftsrates aufgenommen und ausgezeichnet worden sind. Die Jury hat in Bonn getagt und ihre Entscheidung heute Mittag (19.10.2007) bekannt gegeben.
In der Rubrik „Förderlinie Graduiertenschulen“ konnte sich die Internationale Bremer Graduiertenschule für Sozialwissenschaften durchsetzen. Die „Bremen International Graduate School of Social Sciences“, so der Name der Einrichtung, wird von den Sozialwissenschaften der Universität Bremen und der Jacobs University Bremen gemeinsam getragen. Sie wird in den kommenden fünf Jahren 120 Doktorandinnen und Doktoranden zur Promotion führen. Unterrichtssprache ist Englisch. Anders als sonst an wissenschaftlichen Einrichtungen üblich, arbeitet der wissenschaftliche Nachwuchs in Gruppen, ist stark in die Forschung eingebunden und wird nach einem interdisziplinären Lehrplan unterrichtet. Zu den unterschiedlichen Fächern gehören Soziologie, Politik und Sozialwissenschaften. Die Schule wird mit einer Million Euro pro Jahr für die kommenden fünf Jahre von der Exzellenzinitiative gefördert.
„Wir freuen uns über die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Uni Bremen und Jacobs-Universität, die hiermit ausgezeichnet wird“, sagte Renate Jürgens-Pieper. Die Anerkennung der Exzellenz ordne sich gut in die Bemühungen der beiden Universitäten ein, die wissenschaftliche Bandbreite zu verbessern und den Sozialwissenschaften auch international mehr Profil zu geben. „Wichtig ist der Aspekt der Ausbildung von exzellenten Nachwuchswissenschaftlern.“
In der Förderlinie Exzellenzcluster wurde das Forschungszentrum Ozeanränder (Marum) bedacht. Jeweils 1,5 Millionen Euro soll die Meeres-, Klima-, und Polarforschung in den kommenden fünf Jahren erhalten. Ein Cluster ist in der Sprache der Wissenschaft ein Verbund mehrerer Forschungseinrichtungen. Hierbei arbeitet die Bremer Universität gleich mit vier Instituten zusammen: Dem Alfred-Wegener-Institut für Polar-und Meeresforschung Bremerhaven, dem Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie und dem Zentrum für marine Tropenökologie, beide Bremen, sowie dem Senckenberg-Forschungsinstitut im niedersächsischen Wilhelmshaven. Eingebunden in internationale Projekte entschlüsseln die Forscher mit modernsten Methoden die Rolle des Ozeans im System Erde, insbesondere im Hinblick auf den globalen Wandel.
„Die erfolgreiche Arbeit des Verbundes Marum wird heute durch die Exzellenzinitiative belohnt“, kommentierte die Senatorin für Bildung und Wissenschaft die Auszeichnung. „Die Meereswissenschaften, die im Land Bremen zu Hause sind, werden um die Klimaforschung erweitert, dieser wichtige Forschungsschwerpunkt wird weiter gestärkt. Besonders bemerkenswert ist, dass so viele Wissenschaftler ihre Anstrengungen unter einer wichtigen globalen Zielsetzung bündeln.“
Neben den beiden ausgezeichneten hatten sich noch zwei weitere Bremer Projekte beim Wettbewerb zur Exzellenzförderung beworben. Eine Graduiertenschule für den Bereich Materialwissenschaften und ein Verbund von Wissenschaftlern, die interdisziplinär „intelligente Bauteile“ entwickeln wollen.
„Wir bedauern, dass die beiden qualitativ hochwertigen Projekte trotzt einstimmiger Förderempfehlung nicht zum Zug gekommen sind“, sagte Senatorin Renate Jürgens-Pieper. Das Finanzbudget der Exzellenzinitiative sei aber bereits ausgeschöpft. „Die Arbeit der Wissenschaftler und ihre Ziele sind unabhängig davon aber hoch geschätzt, wir werden in Zukunft darauf aufbauen.“