09.04.2008
Verwaltungsvereinbarung zwischen den Ländern Bremen und Hamburg unterzeichnet
Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen, noch vor Darmkrebs und Lungenkrebs. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts gibt es über 57.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Das Mammographie-Screeningprogramm zur Früherkennung von Brustkrebs existiert in Bremen bereits seit 2001 – seinerzeit nahm es als eines von bundesweit drei Modellprojekten eine Vorreiterrolle ein. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren mit erstem Wohnsitz im Lande Bremen und Niedersachsen (seit April 2005) sowie Sachsen-Anhalt werden alle zwei Jahre zu einer Röntgenuntersuchung der Brust (Mammographie) von einer „Zentralen Stelle“ im Bremer Gesundheitsamt eingeladen. Die Mammographie selbst findet in einer ärztlich geleiteten ‚Screeningeinheit’ in den jeweils beteiligten Ländern statt, die strengen Qualitätsanforderungen unterliegt.
Bis zum 31. Dezember 2006 wurden insgesamt 86.307 Frauen mit erstem Wohnsitz im Land Bremen eingeladen (Stadtgemeinde Bremen 71.006, Stadtgemeinde Bremerhaven 15.301) sowie aus Niedersachsen 992.782 Frauen.
Seit Herbst 2005 wird das Mammographie-Screening aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages stufenweise flächendeckend in Deutschland eingeführt, so zum Beispiel seit April 2008 auch in Hamburg. Auch hier wurde die Zentrale Stelle des Gesundheitsamtes Bremen mit dem Einladungs-Management beauftragt.
Das Land Bremen, vertreten durch die Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, sowie das Land Hamburg, vertreten durch den Präses der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz, haben in diesen Tagen eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet. Hiernach lädt das Gesundheitsamt der Stadtgemeinde Bremen nun auch alle mit erstem Wohnsitz in Hamburg gemeldeten 207 787 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zum Mammographie-Screening in Hamburg ein.
Die Teilnahme am Screening ist freiwillig und kostenlos. Sollte die Röntgenaufnahme der Brust einen auffälligen Befund zeigen, erfolgt unverzüglich eine Abklärung mit weiterführender Diagnostik und die Behandlung. Durch diese Untersuchung sollen bösartige Brusttumore möglichst frühzeitig entdeckt und behandelt werden, so dass die Sterblichkeit an Brustkrebs bei Frauen gesenkt wird.
Durch das Einladungs-Management für nunmehr vier Bundesländer konnten im Bremer Gesundheitsamt 23 neue Arbeitsplätze überwiegend für Frauen geschaffen werden.
Bremens Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter wertet die zusätzliche, für Hamburg übernommene Aufgabe als erfreuliche Bestätigung für den in Bremen ausgewiesenen Sachverstand. „Ich danke allen Beteiligten für die geleistete Arbeit und wünsche viel Erfolg bei der Bewältigung der neuen Herausforderung“, betonte sie.