11.04.2008
Repräsentative Studie untersucht Stärken und Schwächen von Bremen und Bremerhaven
Bremen ist ein attraktiver Wohnort, insbesondere für Kenner der Stadt. Die Freizeit- und Kulturangebote lohnen einen Besuch. Wissenschaft und Technologie haben stark aufgeholt und prägen die Wahrnehmung der Stadt. Bremerhaven ist eine nördlich-maritime Tourismus-Destination von überregionaler Bedeutung.
Gemeinsam haben beide Städte im Land Bremen ihre Nähe zum Wasser und ihre starke maritime Ausrichtung als authentischen Markenkern.
Dies sind Ergebnisse einer ausführlichen „Identitäts- und Imageanalyse für Bremen und Bremerhaven“, die in den vergangenen Monaten vom Lehrstuhl für innovatives Markenmanagement LiM an der Universität Bremen unter Leitung von Professor Dr. Christoph Burmann in Kooperation mit der Bremen Marketing GmbH durchgeführt worden ist.
Burmann und seine Mitarbeiter hatten mittels Online- und Telefonbefragung insgesamt 6169 Menschen befragt. Den Auswertungen der Befragungen von 5132 Bürgerinnen und Bürgern aus Bremen, Bremerhaven, Deutschland und fünf europäischen Ländern wurden die Ergebnisse der Befragung von Unternehmern aus Bremen, Bremerhaven und Deutschland und Politikern aus Bremen und Bremerhaven entgegengestellt.
Auffällig bei der Untersuchung zu Bremen ist, dass das verbesserte Kultur- und Freizeitangebot die neue Wahrnehmung Bremens sowohl im Selbstbild der Bremer als auch im Fremdbild prägen. Bei den positiven Veränderungen werden explizit die Schlachte und das Universum hervorgehoben. Bremens Stellung in Forschung und Hochtechnologie prägt inzwischen die Identität der Stadt, ist im Image der Bürgerinnen aus Deutschland aber noch nicht im gleichen Umfang angekommen. Als Identitätsschwäche Bremens werden die Schulqualität und die Arbeitsmarktsituation empfunden.
Im Ergebnis empfehlen die Wissenschaftler für die „Marke Bremen“ weiter an der Beseitigung der beschriebenen Schwächen zu arbeiten, Kultur und Freizeitangebote weiter zu stärken und Wissenschaft und Technologie auszubauen. Dabei solle sich das Standortmarketing auf „Leuchttürme“ fokussieren und konsequent bereits bekannte „Identitätsträger Bremens“ wie die Weser oder die Stadtmusikanten nutzen. Regelmäßige kulturelle Top-Events oder ein „Science-Festival“ werden als Maßnahmen empfohlen.
Bei der Identität der Stadt Bremerhaven erhält das Maritime Flair sowie Forschung und Technologie hervorragende Werte. Als Schwächen werden ebenfalls die Schulqualität und der Arbeitsmarkt beschrieben. Die Handlungsempfehlungen der Wissenschaftler lauten knapp: „Auf den Tourismus setzen!“
Senator Ralf Nagel wertete die Ergebnisse der Studie als sehr gute Basis, um das integrierte Standortmanagement künftig noch genauer auf die Zielgruppen ausrichten zu können. „Dabei erleichtert die gleiche Ausrichtung von Bremen und Bremerhaven die Profilierung. Beide Städte sind authentisch mit einem starken historisch gewachsenen Kern, sie sind erlebnisstark und zukunftsfähig als starker Standort von Wissenschaft und Technologie.“ Auffällig sei, so Nagel, dass die Stärken und Schwächen von allen Befragten, ob Auswärtigem oder Einheimischem, ob Politiker oder Unternehmer ähnlich empfunden werden. Nagel: „Das zeigt, dass Image und Identität einen starken Markenkern enthalten, der eine gute Grundlage für die weitere Profilierung der Standorte bildet.“
Nagel wertet die Studie zudem als deutlichen Hinweis, dass im Stadtmarketing für die Zukunft eine noch stärkere Konzentration auf wesentliche Kernelemente stattfinden müsse, um Bremen überregional zu profilieren. „Auch wenn die Städte vor allem durch ihre Vielfalt wirken, müssen wir in der Kommunikation noch stärker auf die Strahlkraft der Leuchttürme setzen.“
Hinweis:
Die Studie „Identitäts- und Imageanalyse für Bremen und Bremerhaven“ gibt es hier als [Download].