09.07.2008
Nicht Konkurrenz unter den deutschen Seehäfen, sondern angesichts der enormen Dynamik im Containerverkehr sei Kooperation das Gebot der Stunde. Das betonte Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen im Rahmen seines heutigen (0907.2008) Besuchs der „Info-Box“ der Jade-Weser-Port“ Realisierungsgesellschaft in Wilhelmshaven. Zuvor hatte sich der Bremer Regierungschef im Beisein von Wilhelmshavens Oberbürgermeister Eberhard Menzel in das Goldene Buch der Stadt eingetragen.
Ausdrücklich hat Jens Böhrnsen bei seiner Baustellen-Besichtigung am Rande des Aufspülfeldes des künftigen Jade-Weser-Ports die Freie und Hansestadt Hamburg eingeladen, in der Zukunft dabei zu sein bei diesem historischen Projekt, das zurzeit die Länder Bremen und Niedersachsen alleine stemmen.
Zugleich forderte er angesichts der nationalen Aufgabe, die die Häfen an der deutschen Küste erfüllen, den Bund zu stärkerem Engagement auf. Jens Böhrnsen: „Es muss deutlich werden, dass die Seehäfen ein Thema von gesamtstaatlicher Bedeutung sind, dass das gemeinsame Engagement sowohl der Wirtschaft, der Länder als auch des Bundes verlangt. Der Bund und die Bundesländer sollten daher ein anderes Verfahren bei der Verteilung der Seehafenlasten entwickeln.“
Kooperationen auf nationaler Ebene seien umso wichtiger, weil die deutschen Häfen in einem scharfen internationalen Wettbewerb stehen. Böhrnsen: „Auf der Ebene des Bundes muss darauf hingewirkt werden, die immer noch bestehenden Wettbewerbsverzerrungen im internationalen Raum, wie sie bspw. durch uneinheitliche Steuergesetzgebung, Trassenpreise oder auch Beihilfepraktiken hervor gerufen werden, so weit wie möglich zu reduzieren.“
Die Initiative der Bundesregierung für die Entwicklung eines nationalen Hafenkonzeptes als gemeinsamem Handlungsrahmes sei ausdrücklich ebenso zu begrüßen, wie das schon in den vergangenen Jahren getätigte stärkere Engagement des Bundes für die Hafenhinterlandanbindungen. Böhrnsen: „Erstmals ist es gelungen die Hafenanbindungen im Haushalt des Bundesverkehrsministeriums stärker abzusichern.“
Die Seehäfen sind laut Böhrnsen für die deutsche Wirtschaft von überragender strategischer Bedeutung. Sie bilden das Rückgrat einer zunehmend globalisierten Wirtschaft und sind Drehscheibe für den weltweiten Warenhandel. Deutschland steht angesichts der Verdopplung des Güterumschlags und der Verdreifachung des Containerverkehrs in den Häfen bis 2025 vor großen Herausforderungen, die sich kaum mehr durch isoliertes Handeln der einzelnen Hafenstandorte erfolgreich bewältigen lassen.
Jens Böhrnsen abschließend: „Ich bin überzeugt, dass mit der Realisation und der weiteren Entwicklung des Jade-Weser-Ports eine neue Ära der Kooperation auf nationaler Ebene anbricht, an der alle, die ein Interesse an der notwendigen Weiterentwicklung der norddeutschen Häfen und der wirtschaftlichen Entwicklung Norddeutschlands im speziellen und Deutschland im allgemeinen haben, herzlich eingeladen sind mitzuwirken.“
[Foto: Hermann Kleen, Senatspressestelle]