12.09.2008
14. September bis 23. November 2008
Vernissage: Sonntag, 14.09.2008, 11.30 Uhr im Gerhard-Marcks-Haus
Die Ausstellung "Against Nature: Die hybriden Formen der modernen Bildhauerkunst" präsentiert ausgewählte Beispiele hybrider Mischwesen von Mensch, Tier, Pflanze und Maschine, durchbricht die schematische, auf Kunstströmungen basierende Kunstgeschichte und richtet das Augenmerk auf Hauptwerke bedeutender europäischer Bildhauer, die sowohl dem Symbolismus, Surrealismus, dem Futurismus als auch dem Expressionismus zuzuordnen sind. Gezeigt werden rund 35 Werke aus der Zeit von 1891 bis 2002 unter anderem von Umerto Boccioni, Hans Bellmer, Émile-Antoine Bourdelle, Jacob Epstein, Hans Arp, Max Ernst, Germaine Richier, Jean Ipoustéguy. Die Ausstellung bietet die einzigartige Möglichkeit, verschiedene Werke aus unterschiedlichen Perioden der modernen Kunst zu sehen, die aus international bekannten und bedeutenden Museums- und Privatsammlungen zusammengetragen werden konnten.
Im Rückblick auf die hybriden Formen der Bildhauerei lässt sich eine überraschend große Bandbreite an Mischwesen feststellen, und sie haben eines gemeinsam: Die langsame Befreiung von der menschlichen Figur. Es wird anschaulich, wie Künstler die Bildhauerei als ein Mittel der Transformation und Metamorphose einsetzen, die ihnen erlaubt, die Ausdruckskraft des menschlichen Körpers neu zu erfinden. Dieses Phänomen beginnt sich am Ende des 19. Jahrhunderts in Europa auszubreiten. Durch die technische und wissenschaftliche Entwicklung änderte sich der Blick der Menschen auf die Welt. Unter dem Einfluss des Symbolismus bekommen Fantasiewesen eine neue Bedeutung, sie verweisen nicht mehr nur auf bekannte Geschichten aus der antiken Mythologie, sondern auch auf eine mögliche Zukunft der Menschheit.
Die vom Henry Moore Institute in Leeds in Zusammenarbeit mit dem Museum Beelden aan Zee in Scheveningen und dem Gerhard-Marcks-Haus vorbereitete Ausstellung geht den verschiedenen möglichen Verbindungen zwischen der menschlichen Figur, dem Tier, der Maschine und der Pflanze nach. Ein Kernbestand von Werken der Ausstellung ist an allen drei Orten um verschiedene Figuren ergänzt, die die Präsentationen unterschiedlich akzentuieren: Während in Leeds die Ikonografie der hybriden Plastik und in Scheveningen ihre Fortführung in der zeitgenössischen Bildhauerkunst Schwerpunkte bildeten, wird sie in Bremen als Spiegel des Wandels im Nachdenken über Technik und Umwelt gezeigt.
Die Ausstellung in Bremen wird durch die Unterstützung der Bremer Landesbank, der Bremen Marketing GmbH und dem Freundeskreis des Gerhard-Marcks-Hauses e. V. ermöglicht. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog zum Preis von 23 Euro.
Hinweis für Medien:
Weitere Fragen, Fotos und Vermittlung von Interviews: Bettina Berg, Presse- und Öffentlichkeitsarbeitsarbeit, Telefon: 0421/ 32 72 00 oder per E-Mail: berg@marcks.de.