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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Senat bringt drei weitere Ganztagsschulen in der Stadtgemeinde Bremen auf den Weg

16.09.2008

42 Prozent der Ganztagsgrundschüler erhalten ab 1. Januar 2009 kostenloses Mittagessen

Der Koalitionsvereinbarung folgend hat der Senat in seiner heutigen Sitzung (16.09.2008) den Ausbau von drei weiteren Ganztagsschulen auf den Weg gebracht. Die Senatorin für Bildung hat diesmal drei Schulen des Sekundarbereichs I vorgeschlagen. Mit Beginn des kommenden Schuljahres 2009/2010 sollen die Integrierte Stadtteilschule Gerhard-Rohlfs-Schule in Vegesack, das Schulzentrum Sebaldsbrück und das Schulzentrum Julius-Brecht-Allee in der Vahr aufwachsend von der fünften Klassenstufe an zu teilgebundenen Ganztagsschulen ausgebaut werden.

Die dafür notwendigen finanziellen Mittel betragen nach derzeitigem Planungsstand 2,7 Millionen Euro für bauliche Maßnahmen wie Aus- oder Anbau von Mensa- und Freizeiträumen. Für zusätzliches Personal, Mittagessen, Ausstattung mit Lehr- und Lernmitteln und Betriebskosten der genannten drei Schulen sind weitere 817.000 Euro errechnet.

Die Gerhard-Rohlfs-Schule wurde ausgewählt, weil es im Stadtteil Vegesack bislang noch keine Ganztagsschule für den Sekundarbereich I gibt. Im Schulzentrum Sebaldsbrück wird die Ganztagsschule das Angebot der Ganztagsgrundschule Parsevalstraße ergänzen. Das Schulzentrum Julius-Brecht-Allee erhielt den Zuschlag, weil eine Planungsgruppe in der Schule bereits seit mehr als einem Jahr konzeptionelle Vorarbeit geleistet hat und die räumlichen Voraussetzungen sehr gut geeignet sind.

Mit den drei neuen Ganztagsschulen halten dann in der Stadtgemeinde Bremen 45 von 150 allgemeinbildenden Schulen aller Schulformen ein Ganztagsangebot vor. In Bremerhaven sind es 12 von 70. Bremerhaven erhält mit Beginn des Schuljahres 2009/2010 keine weitere Ganztagsschule, weil mit Beginn dieses Schuljahres statt einer gleich zwei Schulen den Ganztagsbetrieb aufgenommen haben, die Lutherschule und die Integrierte Stadtteilschule Lessingschule.

Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper sieht die Entwicklung weiterer Ganztagsschulen als unabdingbar für die Bildungs-Gerechtigkeit, insbesondere für benachteiligte Kinder, an. Jürgens-Pieper: „Wir brauchen mehr Zeit für Kinder, und das geht nur mit Ganztagsschulen. Wir stecken immer noch zu sehr in einer Pädagogik des Gleichschritts. Finnland und Schweden machen es uns vor, wie man Kinder unterschiedlich schnell lernen lassen kann. Dafür braucht man Zeit und Räumlichkeiten, die das auch zulassen.“


Für das Schuljahr 2010/2011 sollen weitere Grundschulen als Ganztagsschulen ausgebaut werden Berücksichtigt werden sollen insbesondere Konzepte, die eine enge Verzahnung von Kindertagesstätten mit Grundschulen vorsehen und so nahtlose Übergänge ermöglichen.


Bremen legt besonderen Wert auf die Entwicklung gebundener bzw. teilgebundener Ganztagsschulen, das heißt, ein Schultag von acht Zeitstunden an vier bis fünf Wochentagen. Der Anteil von Schülern im Ganztagsbetrieb in gebundener Form an öffentlichen Schulen liegt damit statistisch gesehen mit 13,2 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 7,5 Prozent. Renate Jürgens-Pieper: „Ein qualitativ hochwertiges Ganztagsangebot rhythmisiert den Schultag und ermöglicht neben dem Lernen im Unterricht selbständiges Lernen und Üben in frei gewählten Arbeitsgruppen und Projekten am Nachmittag.“

Ganztagsgrundschüler, deren Eltern staatliche Transferleistungen beziehen, erhalten ab 1. Januar 2009 ein kostenloses Mittagessen. Dies wurde in den Kindergärten bereits zum 1. August 2008 eingeführt. Für das kostenlose Mittagessen an den 15 Ganztagsgrundschulen in der Stadtgemeinde Bremen sind im Bildungshaushalt 320.000 Euro eingestellt. Die Deputation für Bildung wird in ihrer Septembersitzung die rechtlichen Voraussetzungen für das kostenlose Mittagessen treffen. 42 Prozent aller Ganztagsgrundschüler werden davon profitieren.


Anlage:
Die grafische Übersicht über Standorte von Ganztagsschulen in den Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven finden Sie hier.Externes Angebot