26.09.2008
Der vielseitige Künstler Max Bill (1908-1994) wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Der Bauhausschüler vereint in seiner Person die gesamte Bandbreite gestalterischer Begabungen: sein schöpferisches Potential erstreckt sich auf eine international erfolgreiche Tätigkeit als Maler, Grafiker, Typograf, Bildhauer, Designer, Werbeberater, Bühnenbildner, Ausstellungsgestalter, Architekt und Pädagoge. Das Wilhelm Wagenfeld Haus – Design im Zentrum würdigt Max Bill vom 26. September 2008 bis zum 15. März 2009 in einer Retrospektive, die eine repräsentative Auswahl seiner Arbeiten aus den Bereichen Produktdesign, Gebrauchsgrafik und Architektur vorstellt.
Nach 1945 spielt Max Bill in Deutschland eine bedeutende Rolle bei der Re-Etablierung der Moderne, vor allem als Erbauer und Gründungsdirektor der renommierten Hochschule für Gestaltung Ulm (1951-1957), aber auch als Gestalter von Produkten verschiedener deutscher Firmen und als Professor für Umweltgestaltung an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg (1967-1974). Der „Ulmer Hocker“ oder seine Uhren für Junghans sind längst in den Rang von Design-Klassikern aufgestiegen und werden bis heute erfolgreich produziert. Berühmt ist auch sein Buch „Form“, eine Bilanz der Formentwicklung in der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Max Bills umfassender, gesellschaftlich verantwortlicher Designansatz, der alle Dinge der gestalteten Umwelt mit einbezieht, verbindet ihn mit seinem Zeitgenossen Wilhelm Wagenfeld und macht ihn zu einem einflussreichen Vertreter der kreativen Disziplinen.
Die Schau im Wilhelm Wagenfeld Haus hatte das Gewerbemuseum seiner Heimatstadt Winterthur Anfang des Jahres anlässlich des 100. Geburtstages von Max Bill ausgerichtet. Insgesamt 18 Leihgeber beteiligen sich an dieser Retrospektive, in der Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen mit Werken aus dem Nachlass zusammentreffen. Die Ausstellung zeichnet mit Arbeiten aus sechs Jahrzehnten den Weg dieses innovativen Architekten, Gestalters und Theoretikers sehr anschaulich nach. Dabei umfasst sie nicht nur Objekte aus der Alltagskultur wie Möbel, Uhren oder Gefäße, sondern auch Architekturzeichnungen und -modelle sowie Plakatentwürfe, Bücher und vieles mehr.
Ergänzt um einen spannenden Briefwechsel zwischen Max Bill und Wilhelm Wagenfeld über grundlegende Fragen und Aufgaben der Gestaltung, liegen die Schwerpunkte auf den Bereichen Architektur, Design und Typografie.
Öffnungszeiten im Wilhelm Wagenfeld Haus – Design im Zentrum, Am Wall 209: Di 15 – 21 Uhr, Mi – So 10 – 18 Uhr. Führungen sonntags 13 Uhr und nach Voranmeldung
Kontakt: T +49 (0)421 33 88 10, F +49 (0)421 33 88 110, info@wwh-bremen.de, www.wwh-bremen.de