20.02.2009
Staatsrätin Emigholz: "Wir beseitigen jahrelange Schieflage“
Der Senator für Kultur und das Übersee-Museum teilen mit:
Der Senator für Kultur und das Übersee-Museum haben sich auf eine Neuaufstellung des Museums verständigt. Dies ist das Ergebnis einer Reihe von Gesprächen, die das Ressort mit der Leitung des Hauses geführt hat. Ziel ist es, das Übersee-Museum langfristig auf eine solide Basis zu stellen. „Unsere Analyse hat ergeben, dass das Übersee-Museum strukturell unterfinanziert ist“, so Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz. Als Ursache nannte sie die im Vergleich zu anderen Einrichtungen enorm hohen Gebäudekosten. „Das Übersee-Museum verursacht durch seine besondere Architektur sehr hohe Kosten, so dass es der Leitung nicht möglich war, mit dem bisherigen institutionellen Zuschuss auszukommen. Daher wollen wir den Haushaltsanschlag für das Übersee-Museum um 200.000 Euro aufstocken und werden dies den entsprechenden Gremien vorschlagen“, so Staatsrätin Emigholz weiter. Immer wieder hatte die Bilanz des Museums in den letzten Jahren einen Fehlbetrag ausgewiesen.
Daher hatte der Senator für Kultur eine tiefgehende Analyse der Kostenstruktur des Hauses eingeleitet, deren Ergebnisse nun von einem externen Wirtschaftsprüfer bestätigt wurden. Staatsrätin Emigholz: „Wir beseitigen damit eine seit mehr als zehn Jahre währende Schieflage. Unter dieser neuen Prämisse ist das Übersee-Museum endlich zukunftsfähig.“
„Ich bin sehr froh, dass wir diese Lösung gefunden haben“, sagte Prof. Dr. Wiebke Ahrndt, Direktorin des Übersee-Museums. „Die neue Zuschusshöhe hilft uns, den existentiellen Grundbedarf zu sichern. Wir müssen aber natürlich weiterhin mit ganz spitzem Bleistift rechnen“.In den kommenden Wochen werden die Konzepte zur inhaltlichen Weiterentwicklung schrittweise den verschiedenen Gremien vorgestellt.
Bisher wurden die Teile „Asien“ und „Ozeanien“ neu gestaltet. Im Herbst 2010 soll der nächste Bereich der modernisierten Dauerausstellung der Öffentlichkeit übergeben werden. Hier möchte Direktorin Ahrndt den Fokus auf aktuelle Fragestellungen der Globalisierung legen: „Wir wollen beispielsweise an einem in Bremen gebauten Auto komplexe weltwirtschaftliche Verflechtungen und natürlich die daran beteiligten Menschen in ihren verschiedenen Lebensräumen darstellen.“ Im Anschluss daran folgen die Teile „Afrika“, „Amerika“ und ein Bereich zur Museums- und zur bremischen Wirtschaftsgeschichte.
Zudem sind verschiedene Marketingmaßnahmen zur weiteren Besuchergewinnung geplant. Einige dieser Instrumente sind zur aktuellen Sonderausstellung „Sitting Bull und seine Welt“ schon eingesetzt worden. „Der aktuell sehr gute Zuspruch zu ,Sitting Bull’ zeigt die hohe Akzeptanz unseres Hauses bei den Menschen. Daran wollen wir mit dem neuen Strukturkonzept anknüpfen“, so Direktorin Ahrndt.