Sie sind hier:

Senatskanzlei

Kommunikation zwischen Deutschen und Migranten klappt gut

30.03.2009

Umfrage am SZ Walle - Schülerinnen übergeben Broschüre an Bürgermeister Böhrnsen

Ein Ergebnis, das Mut macht: Im Schulzentrum Walle funktioniert die Kommunikation zwischen den Kulturen. Das haben Schülerinnen und Schüler des 12./13. Jahrgangs des Geographie-Profils im Rahmen einer Umfrage unter 334 Jungen und Mädchen aus der gymnasialen Oberstufe herausgefunden. Drei Schülerinnen sind sogar noch freiwillig über dieses Projekt hinausgegangen und haben in ihrer Freizeit eine Broschüre mit detaillierten Auswertungen erstellt. Heute haben Betül Emin, Seymabetül Kotan und Aysin Senkal die Publikation an Bürgermeister Jens Böhrnsen übergeben und ihre Analyse vorgestellt. „Das ist eine tolle Arbeit, die Sie da präsentieren“, lobte der Bürgermeister. „Die Ergebnisse sind doch überwiegend positiv, das freut mich sehr“.


Seymabetül Kotan, Betül Emin und Aysin Senkal zeigen Bürgermeister Jens Böhrnsen ihre Broschüre (von links)

Seymabetül Kotan, Betül Emin und Aysin Senkal zeigen Bürgermeister Jens Böhrnsen ihre Broschüre (von links)

Ausgangspunkt der Untersuchung war die These, dass der Erfolg in der Schule bei Migranten sehr stark von der Freundschaft mit Deutschen abhängig ist. Deshalb wurden die Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe am SZ Walle u.a.,nach der Zusammenarbeit von Schülern unterschiedlicher Kulturen in Gruppen und in Kursen befragt, auch nach ihren Freundschaften. „Bei der Gesamtauswertung haben wir festgestellt, dass die Zusammenarbeit in Gruppen sowie auch das Verhältnis und die Freundschaft zwischen Migranten und Deutschen größtenteils sehr gut sind“, heißt es in der Broschüre. So zeigte sich, dass die Zusammenarbeit im Kurs zu 72 Prozent sowohl mit Deutschen als auch mit Migranten stattfindet, 84 % der Schüler haben Freundschaften sowohl mit Deutschen als auch mit Migranten.


„Wir haben so ein ähnliches Ergebnis erwartet“, sagen Betül Emin, Seymabetül Kotan und Aysin Senkal. Überraschend fanden sie jedoch, dass sich laut Umfrage ein bedeutender Anteil (41 Prozent) der befragten Schüler aufgrund ihrer Herkunft von Lehrern benachteiligt fühlen. Bei der Umfrage ging es auch um den Zusammenhang zwischen Kommunikation, Leistung und Integration. Danach zeigen die leistungsstärksten Schüler mit Migrationshintergrund ein integriertes Verhalten. „Die Integration ist nicht nur ein einseitiger Prozess, sondern eine Strecke, die von beiden Seiten zurückgelegt werden muß“, heißt es in der Broschüre. Im Schulzentrum Walle ist man da offenbar auf einem guten Weg.


Die Broschüre wollen die drei Schülerinnen gern auch anderen zur Verfügung stellen. Dafür müssen sie sich aber noch nach Sponsoren umsehen, damit noch mehr Exemplare der sorgfältig gemachten Publikation gedruckt werden können.


[Foto: Mareike Fehling, Senatspressestelle]