01.04.2009
Am 2. April 2009 feiert Bremens Altbürgermeister Hans Koschnick im privaten Rahmen seinen 80. Geburtstag. Bürgermeister Jens Böhrnsen gratuliert dazu herzlich: „Die weltberühmte Brücke in Mostar wurde im Krieg zerschossen. Hans Koschnick ist nach Mostar gegangen, um diese Brücke wieder aufzubauen."
Bürgermeister Böhrnsen weiter: "Dieses Bild vom "Brückenbauer" trifft eine Grundhaltung des Menschen und Politikers Hans Koschnick:
als Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der Brücken der Verständigung zwischen Deutschen und Israelis aufbaute;
es trifft zu auf den Außenpolitiker Hans Koschnick, der von Anfang an für die Versöhnung mit den Nachbarn, vor allem mit den Polen, gekämpft hat, und der sich für einen gerechten Ausgleich zwischen Nord und Süd einsetzte;
auf den Sozialdemokraten Hans Koschnick, der die Spaltung unserer Gesellschaft in Gewinner und Verlierer überwinden wollte,
und auf den Bundespolitiker Hans Koschnick, der jenseits des Parteienstreits nach Lösungen suchte und die gemeinsame Verantwortung hervorhob."
Das Bild vom "Brückenbauer" Koschnick gilt laut Jens Böhrnsen in ganz besonderer Weise für sein Wirken als Bürgermeister und Präsident des Senats: "Wenn Kaufmannschaft, Industrie und Arbeitnehmer in Existenzfragen unseres Landes zusammenstehen und zusammenhalten, die demokratischen Parteien ihre Gräben überbrücken und gemeinsam handeln, so folgt diese Haltung und Bereitschaft einer Tradition, die von Wilhelm Kaisen begründet und von Hans Koschnick ausgebaut und weitergeführt wurde.“
Jens Böhrnsen: „Von seinen vielen Leistungen können nur einige Beispiele genannt werden. Die Gründung der Bremer Universität gehört zweifellos zu den schwierigsten und zugleich erfolgreichsten Taten von Hans Koschnick. Unter ihm wurde die Förderung des Eigentums von Wohnungen und Häusern deutlich gesteigert. Die Mercedes-Ansiedlung, die Entscheidung für Container im Hafen, das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven sind mit Koschnick verbunden.“ Ein Höhepunkt in Hans Koschnicks Amtszeit war die europäische Gipfelkonferenz am 6. und 7. Juli 1978 in Bremen, in der unter Bundeskanzler Helmut Schmidt die Grundlagen für das Europäische Währungssystem (EWS) geschaffen wurden. Tragisch im politischen Leben von Hans Koschnick ist, dass er, der Gröpelinger Arbeitersohn, die Schließung der AG "Weser" miterleben muss."
Bürgermeister Böhrnsen abschließend: „Hans Koschnick hat sich immer nachhaltig und unbedingt an die Seite Israels gestellt. Die heute engen Beziehungen zwischen Haifa und Bremen gründen auf seiner Initiative. Er hat sich als einer der ersten deutschen Politiker für ein neues und besseres Verhältnis zu Polen eingesetzt. So entstand auch die Partnerschaft mit Danzig im Jahre 1976. Diese Stadt dankte Hans Koschnick mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft, wie auch seine Heimatstadt ihn für seine Verdienste die Ehrenbürgerwürde verlieh.“