Mit einer Radtour hat sich Bremens Bürgermeister Carsten Sieling am Dienstag (25.07.2017) über die Entwicklung in der Überseestadt informiert. Hier wandelt sich seit Anfang der 2000er Jahre - in einem der größten Bau- und Entwicklungsprojekts in Europa - ein reines Hafen- und Industriegebiet zu einem Areal für Arbeiten, Wohnen und Leben am Wasser. Die Tour wurde zusammen mit dem Radverkehrsprojekt "Bremen Bike it!" organisiert.
Vom Rathaus entlang der Weser ging es direkt zur Überseestadt. Damit folgte diese Tour exakt den ersten historischen Entwicklungsschritten der bremischen Hafengeschichte. Vom ersten Hafen nahe des Marktes an der Balge ging es entlang der Schlachte. Hier befanden sich vom Mittelalter bis in die Neuzeit Bremens Hafenanlagen, die später bis in die ehemals zollfreien stadtbremischen Häfen reichten. Auf dem Gebiet der ehemaligen stadtbremischen Handelshäfen erstreckt sich heute eines der größten städtebaulichen Projekte Europas. Auf einem Kilometer Breite und 3,5 Kilometer Länge treibt die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH die Entwicklung in der Überseestadt voran. Carsten Sieling zeigte sich erfreut über die Entwicklung: „Die Überseestadt ist absolut ein spannender Ort und starker Motor für Wachstum in Bremen. Hier liegen mit Hafenumschlag, Handel und Gewerbe sowie Hafenindustrie Bremens wirtschaftliche Wurzeln und Stärken.“ Diese gelte es mit allen beteiligten Akteuren weiter zu entwickeln.
Auf der Fahrt wurde der Bürgermeister unter anderem von Heiner Heseler, Geschäftsführer von ISH Initiative Stadtbremische Häfen e.V., und Peter Stubbe, Vorstand Gewoba Bremen begleitet. Die Tour führte zunächst zum Schuppen 6 der Firma Vollers auf der Südseite des Europahafens. Hier wurden der Bürgermeister und seine Begleitung persönlich von Seniorinhaber Lüder Vollers empfangen. Für die ganze Fahrradcrew gab es zur Begrüßung einen heißen Tee. Denn im Schuppen 6 werden Teesorten aus aller Welt gelagert, mit Aromen veredelt und gehen dann von dort in den Handel. Jede vierte in Deutschland getrunkene Tasse Tee werde von seinem Unternehmen umgeschlagen, pro Jahr rund 7.500 Tonnen Tee, so Chef Lüder Vollers.
Das erste öffentlich geförderte Wohnprojekt der Überseestadt an der Marcuskaje war die zweite Etappe an diesem Tag. Dort informierte Gewoba-Vorstand Peter Stubbe über die aktuellen und zukünftigen Bauvorhaben des Bremer Wohnungsbauunternehmens. Insgesamt wolle die Gewoba rund 1000 Einheiten für den freien und den öffentlich geförderten Wohnungsmarkt realisieren – alleine und mit verschiedenen privaten Partnern.
Zum Skatepark führte dann die dritte Station der Tour. Manuel Schreiber und Arne Kattert vom Sportgarten Bremen berichteten über die wesentlich mit freien Mitteln realisierten Freizeit- und Sportangebote für Kinder und Jugendliche. Man leiste hier Jugendarbeit nicht nur für Kinder aus dem Bremer Westen. Auch viele Jugendliche aus anderen Stadtteilen Bremens nutzten die Angebote. Für die Betreuungsarbeit suche man noch die Unterstützung von Freiwilligen und der Stadt, sagte Manuel Schreiber.
Über einen kurzen Stopp am Speicher 11 (Hochschule für Künste und Infocenter Überseestadt) und einer Begegnung mit dem kommissarischen Rektor Prof. Roland Lambrette ging es zur Schlussetappe ins Café Lloyd im Holz- und Fabrikenhafen. Dort endete die „Übersee-Tour“ des Bürgermeisters mit einem Gespräch, das er unter anderen mit dem Geschäftsführer der „Roland Mühle“, Hans-Christoph Erling, und dem neuen Inhaber des Getreidespeichers, Jan Müller von der J. Weser GmbH, führte. Hier ging es in einem interessanten Austausch um aktuelle Planungen der Entwickler für das Gebiet rund um den Holz- und Fabrikenhafen und die Planungssicherheit für die investierenden Unternehmen dort.
Fotos: Senatspressestelle