Bewundernswerter Kraftakt – Rund drei Jahre Bauzeit bei vollem Schulbetrieb
25.08.2017Aus alt mach’ neu: Das Gymnasium Horn ist nicht mehr wiederzuerkennen. Im Januar 2014 hatte Immobilien Bremen (IB) mit den aufwändigen Arbeiten zur Innen- und Außensanierung des vor 50 Jahren errichteten Gebäudes begonnen, die zurzeit mit der Gestaltung der Außenanlagen abgeschlossen werden. Zum Maßnahmenkatalog gehörten die Erneuerung von Dach, Fenstern und Fassade, die Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden und Brandschutzmängeln sowie der Austausch der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlagen
Zudem wurden die zuvor festgestellten Asbestvorkommen im Gebäude restlos entfernt, was unter dem Strich einen Rückbau bis auf die Außenmauern und den Estrich bedeutete. Denn die vorhandenen Leichtbauwände waren großflächig mit asbesthaltigem Spachtel belegt worden, auch in diversen Bauteilen befand sich Asbest. Obendrein steckten die Wände und Decken voll künstlicher Mineralfasern.
Nach dem Schwingen der Abrissbirne, begann ein kompletter Neuaufbau einschließlich Dach, Fenstern und Fassade. Dabei wurde das Gebäude so ausgestattet, dass im Vergleich zum "alten Gemäuer" künftig von einer Energieeinsparung von zirka 60 Prozent ausgegangen werden kann. Zusätzlich zu diesen Arbeiten hatte die Senatorin für Kinder und Bildung die Erweiterung der Küche und die Errichtung einer Schulaula in Auftrag gegeben. Dafür wurden Räume im Bestand genutzt.
Zugleich wurde ein Konfuzius-Klassenzimmer geschaffen, das heute (25. August) offiziell eröffnet wird. Damit wird die seit zwei Jahren bestehende Chinesisch-AG, die von Vertretern des Konfuzius-Instituts durchgeführt wird, gestärkt und zu einem Unterrichtsfach mit dem Schwerpunkt Wirtschaft ausgebaut. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern nicht nur die chinesische Sprache, sondern beispielsweise auch die Kultur zu vermitteln.
"Die Sanierungsphase bedeutete einen Kraftakt für alle – für die Schüler- und die Lehrerschaft sowie für Vertreter von Immobilien Bremen und Liegenschafts-Mitarbeiter meines Ressorts. Hier ist etwas Großartiges entstanden und mit dem Konfuzius-Zimmer auch etwas Neues und Seltenes. Denn in Deutschland gibt es bisher erst vier solcher Zimmer, die der Bildung aber auch der Völkerverständigung dienen. China nimmt einen immer bedeutenderen Platz in der Welt ein und ist in Bremen sehr präsent. Es ist wichtig, bei Jugendlichen eine Antenne für diese und auch andere Kulturen zu schaffen. Vielen Dank an alle, die an dem Gesamtprojekt Sanierung und Konfuzius-Zimmer gearbeitet haben", erklärt Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung.
Die Gesamtkosten der Sanierung des Gymnasiums Horn betragen rund 16 Millionen Euro. Die reine Bauzeit betrug drei Jahre, gegliedert in fünf Bauabschnitte. Es wurden keine Container aufgestellt, die Sanierung erfolgte bei laufendem Betrieb, wobei die Abstimmung zwischen Schule und Baufirmen sehr kooperativ verlief. "Auch dafür gebührt den Schülern und Lehrern ein großes Kompliment", ist auch IB-Geschäftsführerin Susanne Kirchmann zufrieden.