Was Kinderarbeit für ihre Altersgenossen bedeutet und wie sinnvoll es ist, sich als Sternsingerinnen und Sternsinger dagegen zu engagieren, darauf haben heute (Freitag, 5. Januar 2018) rund 70 Kinder und Jugendliche aus den katholischen Gemeinden Bremens aufmerksam gemacht. Dazu kamen sie ins Rathaus und wurden hier von Bürgermeister Carsten Sieling empfangen. Nachdem sie das Lied "Wir kommen daher aus dem Morgenland" vortrugen und einige von ihnen den Segensspruch "20*C+M+B+18" – steht für "Christus segne dieses Haus" (Latein "Christus mansionem benedicat") - verkündeten, folgte der Empfang für die Sternsinger und die sie begleitenden Erwachsenen in der Oberen Rathaushalle. Hier stellten sie auf eigens dafür angefertigten Schautafeln mit großen Lettern und Fotos exemplarisch einen "kindgerechten" Tagesablauf dar, ganz im Kontrast zum Tagesverlauf eines Kindes in Indien. Denn das Motto der diesjährigen deutschlandweiten Sternsinger-Aktion heißt "Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit!".
Die Jugenddekanatsreferentin für die katholischen Gemeinden in Bremen, Fabienne Torst, machte deutlich, wie wichtig das Engagement der vielen kleinen Königinnen und Königen auch 2018 ist. Denn im vergangenen Jahr wurden durch diese Aktion in Deutschland rund 46,8 Millionen Euro eingesammelt. Diese kamen dann als finanzielle Unterstützung rund 2200 Projekten weltweit zugute. In diesem Jahr hoffe man auf ein vergleichbar gutes Sammelergebnis, so Torst.
Spannend waren auch die Antworten und Einschätzungen der Kinder auf die Fragen der Jugenddekanatsreferentin, was denn eigentlich Kinderarbeit sei und was nicht. Ist zum Beispiel das Waschen des familieneigenen Autos als Gefälligkeit für die Eltern und daraufhin der Erhalt eines kleinen Lohns schon Kinderarbeit, oder eher das Mithelfen auf dem Wochenmarkt oder das Aufpassen auf jüngere Geschwisterkinder, damit die Eltern arbeiten können?
Hier konnte Bürgermeister Sieling weiterhelfen, denn klar sei, "dass wir es dort, wo Kinder nicht altersgerecht aufwachsen und sich entwickeln können und sie zum Beispiel nicht zur Schule gehen können, wir es mit Kinderarbeit zu tun haben". Deshalb lobte Carsten Sieling den Einsatz der Kinder heute und gab bereitwillig jedem Kind einen kleinen Obolus für die Spendendose.
Mit dem Lied „Gott segne euch“ und dem Aufsagen des „Vaterunser“, was auch nicht alle Tage im Rathaus zu hören ist, klang der Empfang für die Bremer Sternsingerinnen und Sternsinger aus.
Fotos: Senatspressestelle