„Mutiges Handeln und große Professionalität verhinderten eine Katastrophe“
19.06.2019Schwarzer Rauch aus dem Dachstuhl eines Pflegeheims in der Straße Tegeler Plate in Bremen-Huchting löste am Dienstagnachmittag (18.06.2019) eine Vielzahl von Notrufen in der Feuerwehrleitstelle aus. Kurz nachdem die ersten Feuerwehrleute am Brandort eintrafen, kam es zu einer sogenannten Durchzündung und der Dachstuhl des Pflegeheims brannte innerhalb von Sekunden in voller Ausdehnung. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die meisten der 96 Bewohner noch im Haus. Rund 80 Prozent von ihnen waren auf Rollstühle und Rollatoren angewiesen, zusätzlich waren manche von ihnen dement, schwerhörig andere waren bettlägerig. „Unter solch dramatischen Vorzeichen ist eine Evakuierung von beinahe 100 Menschen immer eine gewaltige Herausforderung“, so Mäurer. Erschwerend sei in diesem Fall aber hinzugekommen, dass beinahe alle Betroffenen einzeln hinausbegleitet oder -getragen werden mussten. Üblicherweise kümmere sich die Polizei bei einem Feuer um die Absperrung des Brandortes und suche nach Zeuginnen und Zeugen. In brennende Gebäude selbst gehen sie nicht hinein, sondern überlassen die Brandbekämpfung und Rettung von Personen ihren Kolleginnen und Kollegen von der Feuerwehr.
„Am Dienstagnachmittag musste diese Regel umgeworfen werden.“ Alle Polizeibeamten und –beamtinnen, die bereits am Brandort eingetroffen waren, mussten in Absprache mit der Feuerwehr bewusst ins Risiko gehen, um Leben retten zu können. Sie evakuierten die Menschen im unteren Teil des Gebäudes, während die Feuerwehrleute unter Atemschutz in die oberen Etagen zum Einsatz kamen“, betont Mäurer. „Allen, die vor Ort waren und mit Umsicht, Professionalität und großem Mut Schlimmeres an diesem Nachmittag verhindert haben, möchte ich meinen ausdrücklichen Dank aussprechen.“
Allein von der Feuerwehr, den Hilfsorganisationen und dem Rettungsdienst waren rund 200 Einsatzkräfte zum Brandort geeilt. Hinzu kamen noch einmal rund 70 Polizistinnen und Polizisten, darunter auch Beamte aus Delmenhorst und Weyhe. Feuerwehr, Hilfsorganisationen und Polizei hätten hervorragend zusammengearbeitet, so Mäurer. „Das war ein Einsatz wie aus einem Guss.“ Als ausgesprochen positiv habe sich auch die neue Strategie erwiesen, bei großen Bränden einen „Verbindungsbeamten“ der Feuerwehr im Lagezentrum der Polizei in der Vahr während des Einsatzes in die polizeilichen Entscheidungen und Abläufe mit einzubeziehen.
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Rose Gerdts-Schiffler, Pressesprecherin beim Senator für Inneres, Tel.: (0421) 361-9002, E-Mail: rose.gerdts-schiffler@Inneres.Bremen.de