Senat beschließt Personalbericht 2019
26.11.2019Der heute (26. November 2019) vom Senat beschlossene Personalbericht gibt einen detaillierten Überblick über die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen der letzten Jahre. Im bremischen öffentlichen Dienst arbeiteten im Jahr 2018 insgesamt 27.803 Beschäftigte (ohne Auszubildende), davon 17.897 in der klassischen Kernverwaltung und 9.906 Beschäftigte in den Ausgliederungen (Universität Bremen und Hochschulen, KiTa Bremen und Immobilien Bremen etc.). Umgerechnet entspricht das insgesamt 23.165 Vollzeitstellen, was ein Plus von 710 Vollzeitstellen im Vergleich zum Jahr 2017 bedeutet. Der Anstieg der Beschäftigtenzahl fand insbesondere in den Personalgruppen Erziehungs- und Betreuungspersonal, Lehrpersonal an Schulen und beim Verwaltungspersonal statt.
Weitere Zentrale Daten des Berichts:
Personalentwicklungsprogramm endet nach 25 Jahren
Aufgrund des Auslaufens des Personalentwicklungsprogramms (PEP) nach 25 Jahren, werden zudem die Personalstrukturdaten von 2018 und 1993 einem Vergleich unterzogen. Mit dem 1993 eingeführten PEP für Beschäftigte der Kernverwaltung der Freien Hansestadt Bremen wurde die Steuerung der Personalhaushalte grundlegend erneuert. Ausschlaggebend für die Einführung des Programms waren die bremischen Personalkosten, die ein kaum steuerbares Risiko in der Gestaltung des öffentlichen Haushaltes darstellten. Erhebliche jährliche Kostensteigerungen galt es im Rahmen einer festgestellten Haushaltsnotlage zu begrenzen.
In Folge des PEP ist in der Kernverwaltung von 1993 bis 2018 die Anzahl der Beschäftigten um insgesamt 4.180 Personen gesunken. In den nicht vom Personalentwicklungsprogramm (PEP) betroffenen Ausgliederungen hat sich dagegen von 1993 bis 2018 die Beschäftigtenzahl um insgesamt 1.832 Personen erhöht. Im Vergleich zu 1993 gibt es im bremischen öffentlichen Dienst weniger Lehrpersonal, dafür aber mehr Sozialarbeiterinnen bzw. Sozialarbeiter und mehr Erziehungs- und Betreuungspersonal an Schulen und in KiTas. Prozentual gibt es deutlich mehr weibliche Beschäftigte als im Jahr 1993. Außerdem hat sich die Personalstruktur, insbesondere bei den weiblichen Beschäftigten, zugunsten der höheren Besoldungs- und Vergütungsgruppen entwickelt.
Künftig wird das Personalentwicklungsprogramm (PEP) durch eine transparente und methodisch nachvollziehbare Personalbemessung ersetzt werden. Dazu soll eine Fachstelle für Personalbedarfsermittlung beim Senator für Finanzen eingerichtet werden.
Wettbewerb um die besten Köpfe
Finanzsenator Dietmar Strehl betont, dass in den kommenden Jahren die Nachwuchsgewinnung verstärkt im Fokus steht: "Wir brauchen qualifizierten Nachwuchs. Der Wettbewerb um die besten Köpfe nimmt zu. Mit unserem Projekt ‚Arbeitgeberattraktivität steigern‘, sollen Fach- und Nachwuchskräfte für den bremischen öffentlichen Dienst gewonnen und gebunden werden. Ein Baustein ist unser neues Karriereportal. Unter dem Motto ‚Mach Bremen zu deinem Beruf‘ werden im Netz unter www.karriere.bremen.de gebündelt alle Stellenausschreibungen des bremischen öffentlichen Dienstes veröffentlicht. Bewerberinnen und Bewerber können sich dort informieren und online bewerben. Vielen ist nicht bekannt, wie vielfältig die Ausbildungsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst sind. Außerdem sprechen für die Arbeitgeberin Bremen die Familienfreundlichkeit, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Gesundheitsförderung und Teilzeitangebote auch in der Ausbildung."
Wohnorte der Beschäftigten
65,5 Prozent der Beschäftigten hatten im Jahr 2018 ihren Wohnort in der Stadt Bremen, 1,6 Prozent in Bremerhaven, 30,9 Prozent in Niedersachsen und 0,5 Prozent in Hamburg. Die restlichen 1,5 Prozent verteilten sich auf die anderen Bundesländer und das Ausland. Die meisten mit einem Wohnsitz in Niedersachen gemeldeten Beschäftigten, kamen aus den direkt umliegenden Gebieten, wie zum Beispiel aus Delmenhorst, Stuhr oder Weyhe (jeweils zwischen 600 und 700 Beschäftigte).
Leitungsfunktionen
Im bremischen öffentlichen Dienst übten insgesamt 2.016 Personen eine Leitungsfunktion aus. Dies entspricht einem Anteil von 7,3 Prozent der Beschäftigten. In der Kernverwaltung hatten 1.445 und in den Ausgliederungen 571 Beschäftigte eine Leitungsfunktion inne. Das Geschlechterverhältnis innerhalb der Leitungsfunktionen betrug in der Kernverwaltung 45,9 Prozent Frauen zu 54,1 Prozent Männer. In den Ausgliederungen lag dagegen der Frauenanteil mit 52,4 Prozent über dem der Männer (47,6 Prozent). Kommentar des Finanzsenators: "Der Senat strebt bei den Leitungsfunktionen, in allen Gehaltsstufen und in allen Berufsgruppen ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis an. Ich ermutige sowohl weibliche als auch männliche Interessent*innen ausdrücklich, sich auch auf Stellen zu bewerben, wo ihr Geschlecht deutlich unterrepräsentiert ist. Es gibt viel zu wenig Erzieher und Feuerwehrfrauen!"
Personalausgaben im Stadtstaatenvergleich
Bremens Personalausgaben lag im Stadtstaaten- und Ländervergleich unter dem Durchschnitt. Die Personalausgaben für die Beschäftigten (ohne Pensionszahlungen) betrugen je Einwohner im Jahr 2018 in Bremen 1.782 Euro, in Hamburg 1.674 Euro und in Berlin 1.899 Euro. Der bundesweite Länderdurchschnitt lag bei 1.826 Euro. Im Jahr 2017 (neuere Zahlen aus den Bundesländern lagen bei Redaktionsschluss nicht vor) arbeiteten 34,8 Vollzeitkräfte pro 1.000 Einwohner in der Bremer Kernverwaltung. In Hamburg waren es 32,4 Vollzeitkräfte und in Berlin 34,3 Vollzeitkräfte pro 1.000 Einwohner.
Im Download:
Der "Personalbericht 2019 – Jahresbericht zur Personalstruktur und zu den Personalausgaben mit den Daten des Jahres 2018" zum PDF-Download (pdf, 6.7 MB)
Ansprechpartnerin für die Medien:
Dagmar Bleiker, Pressesprecherin beim Senator für Finanzen, Tel.: (0421) 361-4072, E-Mail: dagmar.bleiker@finanzen.bremen.de