Nachdem der vom Senat im vergangenen August beschlossene Ausbildungsverbund für die Stadt Bremerhaven bereits diese Woche gestartet ist, zieht nun auch die Stadt Bremen nach. Der Senat hat hierfür heute (22.09.2020) das Einsetzen einer eigenen Ausbildungsgesellschaft (ABiG) beschlossen.
„Damit die Koordination des Ausbildungsverbundes mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren gut gelingt, benötigen wir Infrastrukturen und Ressourcen. Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, dass wir alles tun, um möglichst viele jungen Menschen in Ausbildung zu bekommen. Die Übernahme der ABiG ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung dieses Zieles“, so Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa. Die bereits bestehende Ausbildungsgesellschaft in Bremen sei hierfür prädestiniert.
Der Ausbildungsverbund soll kurzfristig als Einstieg in Ausbildung oder als Überbrückung für Auszubildende insolventer Ausbildungsbetriebe dienen und die zusätzlichen außerbetrieblichen Ausbildungsplätze koordinieren. In Kooperation mit Institutionen, die dem Verbund arbeitsmarktpolitischer Dienstleister in Bremen (VaDiB) angehören, sollen bereits im Herbst 2020 neue Ausbildungsplätze in Bremen (Stadt) geschaffen werden. Das Angebot reicht von Koch oder Köchin über Kaufleute für Büromanagement bis zu diversen Ausbildungsgängen im Metallbereich. Ziel ist es, möglichst nach einer jeweils einjährigen Grundlagenausbildung, die bei den Ausbildungsträgern absolviert wird und die dem VaDiB angehören, den Übergang in die betriebliche Ausbildung zu gewährleisten.
Die ABiG, die bisher dem Senator für Finanzen zugeordnet war, wird zukünftig der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa zugeordnet werden, wodurch die fachlich notwendige Steuerung des Prozesses gewährleistet werden kann. Es ist sinnvoll, die Koordination in öffentlicher Hand zu belassen. So können die Zielsetzungen des Senats bezüglich der Ausbildungsverbünde im Land Bremen unmittelbar umgesetzt werden.
Im August hatte der Senat beschlossen, zwei Ausbildungsverbünde zur Verbesserung der Situation auf dem Bremer Ausbildungsmarkt zu schaffen: einen für die Stadt Bremen, einen für die Stadt Bremerhaven. Hintergrund sind die Auswirkungen der Covid-Pandemie auf den Ausbildungsmarkt.
„Wir mussten schnell handeln und wir haben schnell gehandelt“, so Vogt. Begonnen wird mit 120 zusätzlichen außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen, davon 60 Plätze für Bremen und 60 Plätze für Bremerhaven. Vogt: „Sollte sich ein höherer Bedarf herausstellen, werden wir auch hierfür eine Lösung finden.“
Die Ausbildung selbst wird bei arbeitsmarktpolitischen Dienstleistern außerbetrieblich stattfinden. Eine enge Anbindung an Betriebe in der Praxis wird aber angestrebt. So werden alle Kompetenzen und Synergien genutzt. Aus diesem Grund wird die Steuerung der Umsetzung der beiden Ausbildungsverbünde auch in großen regelmäßig stattfindenden Runden für beide Städte im Land Bremen vorgenommen, an denen alle relevanten öffentlichen, zivilgesellschaftlichen und betrieblichen Aktiven teilnehmen. So werden Kammern und Unternehmensverbände eng in die Steuerung der Projekte einbezogen. „Ziel ist bei allen Maßnahmen immer der Übergang in eine betriebliche Ausbildung“, so Vogt abschließend.
Ansprechpartner für die Medien:
Kai Stührenberg, Pressesprecher bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Tel.: (0421) 361-59090, E-Mail: kai.stuehrenberg@wah.bremen.de