Mit einem dreijährigen Bildungs- und Engagementprogramm fördert die START-Stiftung herausragende Schülerinnen und Schüler mit Migrationserfahrung.
23.09.2020Am Ende steht ein eigenes gemeinnütziges Projekt, das die Stipendiatinnen und Stipendiaten der START-Stiftung selbst geplant, entwickelt und umgesetzt haben. Bis es so weit ist, erwartet die insgesamt 183 Stipendiatinnen und Stipendiaten des neuen Jahrgangs ein intensives Bildungs- und Engagementprogramm. Workshops, Akademien, Ausflüge, erlebnispädagogische Angebote und ein digitaler Campus begleiten die Jugendlichen auf dem Weg zu ihrem Schulabschluss. Zusätzlich erhalten sie jährlich 1.000 Euro Bildungsgeld. Das Ziel: Schülerinnen und Schüler mit Migrationserfahrung auf ihrem Weg zu stärken und zu ermutigen, sich für die Gesellschaft und Demokratie zu engagieren.
Aufnahmekriterien: Das Wohin zählt mehr als das Woher
Vorausssetzung für die Aufnahme in das Programm ist eine eigene Migrationserfahrung oder die eines Elternteils. Zudem müssen die Bewerberinnen und Bewerber mindestens 14 Jahre alt sein, die 8. Klasse beendet und noch drei Jahre Schule vor sich haben – Schulform und angestrebter Abschluss spielen keine Rolle. Neben diesen formalen Bedingungen ist vor allem der Wille entscheidend, etwas in der Gesellschaft zu bewegen. Dass sie diesen Willen besitzen, davon konnten die Jugendlichen die Jury in einem anspruchsvollen, zweistufigen Auswahlprozess überzeugen. Insgesamt hatten sich 1.061 Jugendliche auf das Stipendium beworben. In Bremen konnten sich vier Mädchen und zwei Jungen durchsetzen. Ihre familiären Wurzeln reichen von der Türkei bis nach Nigeria. Was sie eint, sind ihre Neugier, Beharrlichkeit und große Gestaltungslust. Die 15-jährige kurdischstämmige Helin ist eine der neuen Stipendiatinnen. Sie sagt: "Von dem START-Stipendium erhoffe ich mir, dass ich Jugendliche kennenlerne, die genauso interessiert daran sind, etwas in der Gesellschaft zu verändern. Ich wünsche mir, mich im Laufe dieser drei Jahre weiterzuentwickeln und durch die Seminare meine Stärken auszubauen und vielleicht auch noch weitere zu finden."
Zusammenarbeit zwischen START-Stiftung und der Senatorin für Kinder und Bildung
Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten treffen START-Stiftung sowie eine Vertreterin der Senatorin am Ende der Bewerbungsgespräche gemeinsam. Corona-bedingt fanden die Gespräche in diesem Jahr nur telefonisch statt.
"Motivierte junge Menschen sind ein Schatz und eine Bereicherung für jede Gesellschaft, das erleben wir im Land Bremen immer wieder. Wir wollen die jungen Zuwanderer fördern und sie in die Lage versetzen, ihre Potenziale zu entfalten. Mit dem START-Stipendium werden jungen Zuwanderern unter anderem Werte und Kompetenzen zur Mitgestaltung unserer Demokratie vermittelt. Die Stipendiaten sind Botschafter für Offenheit, Toleranz und gegenseitigen Respekt. Sie vermitteln den gesellschaftlichen Gewinn, von dem wir alle profitieren, wenn Menschen in verschiedenen Kulturen Zuhause sind, mehrere Sprachen sprechen, sich für andere Menschen einsetzen und für die eigene Leistungsfähigkeit büffeln. START unterstützt und stärkt. Danke dafür", so Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung der Freien Hansestadt Bremen.
"Corona-Jahrgang" darf sich auf weiteres Stipendienjahr freuen
Mit den neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten befinden sich bundesweit aktuell 495 Jugendliche in der Förderung. Weitere 165 dürfen sich auf die Verlängerung ihres Stipendiums freuen. "Corona hat die Jugendlichen schon in so vielerlei Hinsicht beeinträchtigt. Das Stipendium für den Abschlussjahrgang um ein Jahr zu verlängern, ist das wenigste, was wir tun können", begründet Michael Okrob, Geschäftsführer der START-Stiftung, diese Entscheidung. Seit Beginn des START-Stipendiums im Jahr 2002 haben über 3.000 Jugendliche mit Migrationserfahrung am Programm teilgenommen. Das Land Bremen ist seit 2004 dabei. Von Beginn an zählt das Familienunternehmen Cordes & Graefe KG zu den wichtigsten lokalen Kooperationspartnern. Zusammen mit weiteren Bremer Unterstützern konnten bisher über 180 Jugendliche mit Migrationshintergrund gefördert werden. "Die Lebensläufe unserer Alumni zeigen, dass unser Programm wirkt: Auch nach Ende des Stipendiums übernehmen viele Verantwortung, setzen sich für die junge Generation ein und gestalten unsere Gesellschaft aktiv mit", so Okrob. "Sie sind der beste Beweis dafür, dass Migrationserfahrung ein großer Schatz für unsere Demokratie ist."
Übersicht der Geförderten in Bremen nach Wohnorten – gerne vermitteln wir Kontakte für Interviews:
m/w | Migrationserfahrung | Wohnort |
---|---|---|
m | Nigeria | Bremen |
m | Russische Föderation | Bremen |
w | Sri Lanka | Bremen |
w | Türkei | Bremen |
w | Türkei | Bremen |
w | Türkei | Bremen |
Hintergrundinformationen
START ist ein Bildungs- und Engagementprogramm für Jugendliche mit Migrationserfahrung. Über drei Jahre fördert und begleitet die START-Stiftung, eine Tochter der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Jugendliche dabei, Verantwortung für eine lebendige Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu übernehmen. START ist Talentschmiede für außergewöhnliche junge Menschen, Startrampe für neue Initiativen und Lautsprecher für die Verteidigung freiheitlicher Werte. Mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ist START deutschlandweit tätig. Aktuell werden von START rund 500 junge Menschen aus über 60 Herkunftsnationen gefördert. Weitere Informationen unter www.start-stiftung.de.
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