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Der Senator für Finanzen

Mehr Frauen in klassischen Männerberufen

Finanzressort veröffentlicht Bericht zur Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes in 2018

29.09.2020

"Die Frauenförderung in der bremischen Verwaltung wirkt. Besonders erfreulich ist der steigende Frauenanteil in klassischen Männerdomänen wie Polizei und Strafvollzug. Es ist uns ein Anliegen, dass sich dieser Trend fortsetzt", kommentiert Finanzsenator Dietmar Strehl, der heute (29. September 2020) im Senat den Bericht über die Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes (siehe Download unten) vorgelegt hat. Das umfangreiche Datenmaterial aus dem Jahr 2018 liefert einen detaillierten Überblick über die Situation im öffentlichen Dienst, den Eigenbetrieben, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts sowie den 23 Bremischen Gesellschaften. Der Bericht umfasst eine Darstellung des Personalbestands nach Geschlechtern (bezogen auf Status- und Laufbahngruppen, Entlohnungsstufen) sowie den Frauenanteil in Leitungsfunktionen, an Beförderungen und Höhergruppierungen, an Fort- und Weiterbildungen sowie bei den Auszubildenden.

Die Frauenförderung in der bremischen Verwaltung hat sich bewährt – eine völlige Gleichstellung ist aber noch nicht erreicht. "Der hohe Frauenanteil in Fortbildungsveranstaltungen und Leitungsfunktionen zeigt, dass sich Frauen beruflich entwickeln wollen und es auch tun", so Strehl.

Zentrale Daten zur Beschäftigtenstruktur im Geltungsbereich des Landesgleichstellungsgesetzes:

  • Der Frauenanteil an den Beschäftigten insgesamt hat sich weiter erhöht auf 59,2 Prozent (2016: 58 Prozent). Dies ist zum einen auf das Ausscheiden aus dem Berufsleben der älteren Jahrgänge zurückzuführen, in denen Männer deutlich stärker als Frauen vertreten sind. Außerdem wurden 2018 bei Einstellungen 65 Prozent der Stellen mit Frauen besetzt.
  • Im Vergleich mit dem Berichtsjahr 2016 sind 2018 in Personalgruppen mit hohem Männeranteil die Frauenanteile von 25,2 Prozent auf 26,7 Prozent bei der Polizei und von 24,1 Prozent auf 25,8 Prozent beim Strafvollzug angestiegen. Im Jahr 2000 lag der Frauenanteil bei der Polizei bei 9,8 Prozent und beim Strafvollzug bei 17,3 Prozent. Im Vergleich zu 2016 sind 2018 die Frauenanteile beim Personal der Feuerwehr, der Forschung und des technischen Personals fast unverändert niedrig.
  • 2018 sind 1.199 Auszubildende in 60 verschiedenen Ausbildungsberufen eingestellt worden, 59,5 Prozent davon sind Frauen.
  • Gut die Hälfte aller weiblichen Beschäftigten sind allein den drei Entlohnungsstufen 08, 09 und 13 zugeordnet. Die größte Gruppe der Frauen in der Entlohnungsstufe 13 ist die Gruppe der Lehrerinnen. Knapp die Hälfte der männlichen Beschäftigten finden sich in den Entlohnungsstufen 09, 10 und 13. Den höheren Entlohnungsstufen von 14 bis 23 sind 12,5 Prozent der Männer zugeordnet, von den Frauen sind es 7,0 Prozent.
  • 35,9 Prozent aller Beschäftigten arbeiten in Teilzeit. 50,7 Prozent der Frauen und 14,3 Prozent der Männer sind in Teilzeit beschäftigt. Im Vergleich zum Jahr 2016 ist bei den Frauen (minus 1,6 Prozentpunkte) eine geringe Reduzierung, bei den Männern (plus 1 Prozentpunkt) eine geringe Erhöhung in der Teilzeittätigkeit zu verzeichnen.
  • Leitungsfunktionen sollen laut Landesgleichstellungsgesetz mindestens zur Hälfte mit Frauen besetzt sein. Dieses Ziel ist in 2018 mit einem Frauenanteil von 46,5 Prozent in den Leitungsfunktionen fast erreicht. Gegenüber 2016 ist ein Anstieg um 6,1 Prozentpunkte zu verzeichnen (gegenüber 2000: plus 19 Prozent). Wird dagegen der Anteil von Frauen beziehungsweise Männern in Leitungsfunktionen im Verhältnis zum jeweiligen Geschlecht gesetzt, ist eine Kluft zwischen den Geschlechtern zu erkennen. Im Jahr 2018 haben 9,4 Prozent aller beschäftigten Männer und 5,6 Prozent aller beschäftigten Frauen eine Leitungsfunktion inne.
    In der Leitungsebene 1 (höchste Leitungsebene) sind Frauen bei den obersten/senatorischen Dienststellen in Bremen nur zu 30 Prozent, beim Magistrat Bremerhaven zu 38,1 Prozent vertreten. Die Schulleitungen und deren Stellvertretungen nehmen weiterhin die größte Gruppe von weiblichen Führungskräften ein. Bei weiblichen Führungskräften hat sich die Quote der Teilzeitbeschäftigten gegenüber 2016 um 5,9 Prozentpunkte auf 23,7 Prozent erhöht. Bei den Männern ist diese von 4,1 Prozent auf 5,2 Prozent nur leicht angestiegen.
  • An den Beförderungen und Höhergruppierungen haben weibliche Beschäftigte im Jahr 2018 einen Anteil von über 52,8 Prozent erreicht. 2000 lag der Anteil noch bei 36,9 Prozent.
  • Der Frauenanteil an Fortbildungsveranstaltungen beträgt 60,2 Prozent.

Zentrale Daten zur Beschäftigtenstruktur in 23 Bremischen Mehrheitsgesellschaften:

  • Der Frauenanteil der Beschäftigten liegt 2018 bei 69,5 Prozent. 57,5 Prozent der Frauen arbeiten in Teilzeit.
  • Insgesamt wurden 203 Auszubildende in den Mehrheitsgesellschaften eingestellt. Der Frauenanteil betrug 74,9 Prozent. Die größte Gruppe der weiblichen Auszubildenden bilden die Krankenpflegeschülerinnen (116 Auszubildende), gefolgt von der Gruppe der Anästhesie- und operationstechnischen Schülerinnen (14 Auszubildende).
  • Die größten Frauenanteile unter den Beschäftigten finden sich 2018 in den Personalgruppen der Raumpflege (74,4 Prozent), der Gesundheitspflege (77,3 Prozent) sowie beim Verwaltungspersonal (69,4 Prozent).
  • Der Frauenanteil in Leitungsfunktionen im Jahr 2018 beträgt 44,3 Prozent, was hauptsächlich auf die Leitungskräfte des Krankenhauspflegepersonals der Kliniken zurückzuführen ist. 6,2 Prozent aller weiblichen Beschäftigten sind leitend tätig, bei den männlichen Beschäftigten sind es 17,8 Prozent. 30,8 Prozent der Frauen und 13,1 Prozent der Männer in führender Position arbeiten in Teilzeit.
  • Der Anteil von weiblichen Beschäftigten an den Höhergruppierungen beläuft sich auf 45,2 Prozent.
  • In den Mehrheitsgesellschaften wurden neue oder freiwerdende Stellen in 2018 zu 56,8 Prozent mit Frauen besetzt.

Im Download:
Personalbericht 2020 – Bericht über die Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes mit den Daten des Jahres 2018 (pdf, 4.6 MB)

Ansprechpartnerin:
Dagmar Bleiker, Pressesprecherin beim Senator für Finanzen, Tel.: (0421) 361-4072,
E-Mail: dagmar.bleiker@finanzen.bremen.de