„Die neue EU-Gleichstellungsstrategie bestätigt uns in unserer bisherigen Arbeit und macht Mut, auf diesem Weg fortzuschreiten“, begrüßt Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe die neue Europäische Gleichstellungsstrategie 2010-2015, deren Grundzüge heute EU-Kommissarin Viviane Reding in Brüssel vorgestellt hat. „Durch den Druck der Europäischen Union kann es gelingen, Deutschland von seinen traurigen letzten Plätzen in Sachen Geschlechtergleichstellung nach vorne zu befördern“, hofft die Landesfrauenbeauftragte.
Die neue EU-Strategie Geschlechtergleichstellung löst den „Fahrplan für die Gleichstellung von Frauen und Männern 2006 – 2010“ ab, der Gender Mainstreaming (Förderung der Gleichstellung im Rahmen aller Politikbereiche und Tätigkeiten) mit spezifischen Fördermaßnahmen für das unterrepräsentierte Geschlecht verband. Der aktuelle EU-Gleichstellungsbericht weist nach wie vor die Benachteiligung von Frauen in vielen Bereichen nach. So nimmt ihre Beschäftigungsquote zwar zu, liegt aber immer noch unter der der Männer, obwohl mehr Frauen als Männer ein Universitätsstudium absolvieren. Frauen verdienen weniger Geld als Männer (17,8 Prozent im EU-Schnitt, 23 Prozent in Deutschland, 24 Prozent in Bremen), sie sind in den Chefetagen deutlich unterrepräsentiert, die Familienarbeit wird immer noch mehrheitlich von Frauen geleistet, ihr Armutsrisiko ist höher als das der Männer, und bei häuslicher Beziehungsgewalt sind überwiegend sie die Opfer.
Die neue EU-Strategie umfasst neben der von Viviane Reding bereits angekündigten Stärkung von Frauen in Führungspositionen, für die sie gesetzliche Quoten vorschlägt, Maßnahmen zum Abbau der Gehaltsunterschiede und für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Außerdem ist ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen enthalten.
„Die Quote wird erfreulicherweise inzwischen ja sogar von der Bundesfamilienministerin erwogen, die in Sachen Frauenförderung bisher nicht sonderlich aufgefallen ist, obwohl das zu ihren Aufgaben gehört – eine EU-Vorgabe für eine Frauenquote in maßgeblichen Führungspositionen, wie Frau Reding sie empfiehlt, wird da eine enorme Antriebskraft entwickeln“, kommentiert Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe die Wirkung der neuen EU-Strategie, „und auch in den Bereichen Gehaltskluft und Vereinbarkeit werden Zielsetzungen der Europäischen Union neue Dynamik entfalten und Veränderung bewirken – wir unterstützen diesen Kurs und freuen uns darauf!“
Die Gleichstellungsstrategie der EU-Kommission finden Sie hier... (pdf, 64.1 KB)