Die Weserburg, Museum für moderne Kunst, für die Zukunft abzusichern und seine Attraktivität als Sammlermuseum zu erhalten – das war Ziel eines Moderationsverfahrens unter der Leitung des Bremer Ehrenbürgers Bernd Hockemeyer.
Die Museumsleitung, der Stiftungsrat und der Senator für Kultur gaben heute, 22. September, weitere Arbeitsergebnisse dazu bekannt.
„Wir konzentrieren uns in unseren Aktivitäten auf unsere Identität als erstes Sammlermuseum in Europa“, so Carsten Ahrens, Direktor des Hauses. „Die privaten Sammlungen bilden den Kern unserer Arbeit. Dies soll auch weiterhin so bleiben.“
Um die Zukunftsfähigkeit des Museums und eine verbesserte bauliche Lösung zu sichern sind auch Investitionen in die technische Ausstattung der Weserburg notwendig. Dies betrifft vor allem das Raumklima. Direktor Ahrens: „Hier erwarten sowohl die Sammler als auch die Besucher eine zeitgemäße Ausstattung.“
Der insgesamt notwendige Finanzbedarf steht im Museumshaushalt derzeit nicht bereit. „Wir haben uns daher entschlossen, den Verkauf von Beständen, die der Stiftung gehören, zu veranlassen“, so der Vorsitzende des Stiftungsrats, Prof. Dr. Reinhard Hoffmann. „Wir sichern so die Zukunftsfähigkeit des Museums als Sammlermuseum. Dabei haben wir eine im besten Sinne bremische Lösung gefunden.“
Ein großer Teil der Objekte wird dank der großzügigen Unterstützung der Karin und Uwe Hollweg Stiftung in Bremen, bei der Kunsthalle, verbleiben.
„Ich freue mich sehr über diese Lösung, zeigt sie doch einmal mehr das große Engagement der Bremer Bürgergesellschaft für die Kultur“, betont Carmen Emigholz, Staatsrätin für Kultur.
„Ich bin froh, dass mit Hilfe der Karin und Uwe Hollweg-Stiftung eine im besten Sinne „Bremische Lösung“ gefunden werden konnte, und damit die Sammlung Roselius nicht nur zusammengehalten, sondern sogar in Bremen verbleiben kann“, so der Direktor der Kunsthalle, Prof. Dr. Wulf Herzogenrath. „Außerdem führt diese Entwicklung der letzten Wochen zu einer positiven Klärung der Finanzen und Schärfung des Profils für die Weserburg als ,Museum der Sammlungen’. Die Weserburg kann dadurch eine wichtige Rolle in der Vermittlung aktueller Kunst in Bremen, im Nordwesten und immer noch als einziges Sammlermuseum in Deutschland weiterhin spielen“, so Kunsthallen-Direktor Herzogenrath weiter.
„Der beschlossene Verkauf von der Stiftung gehörenden Beständen ist Teil des zu realisierenden Zukunftskonzepts und findet entsprechend meine volle Unterstützung“, sagt Bremens Ehrenbürger Bernd Hockemeyer, der den Arbeitsprozess zur Neuaufstellung der Weserburg moderiert hatte.
Neben der Konzentration auf die Aufgaben eines Sammlermuseums sowie der Einrichtung eines „Collector’s Forum“ für Sammler, die sich noch nicht dauerhaft ans Haus binden möchten, gehörte dazu vor allem die Einstellung einer kaufmännischen Geschäftsleitung.
Zudem war es gelungen, eine großzügige Spende einzuwerben, die der Weserburg für die kommenden drei Jahre eine Summe von jeweils 500.000 Euro pro Jahr zusichert.
„Wir sichern mit den heute vorgelegten Schritten die Zukunftsfähigkeit der Weserburg weiter ab. Dazu werden auch wir als öffentliche Hand weiter unseren Beitrag leisten “, so Staatsrätin Emigholz.
„Mit dem klaren Bekenntnis zur Weserburg als herausragendem Sammlermuseum und seiner Bedeutung auch und insbesondere für den Standort Bremen wird es aus meiner Sicht gelingen, das Museum erfolgreich in die Zukunft zu führen; dies auf der Grundlage der bewährten ,Private-Public-Partnership’ in bester Tradition bremischen Bürgerengagements“, betonten sowohl Bremens Ehrenbürger Bernd Hockemeyer als auch Staatsrätin Emigholz.