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Senatskanzlei

Beispielhaft: Bremer, die Brücken bauten zwischen Ost und West

30.09.2010

„Einheit entsteht im Kopf und im Herzen“, sagt Bürgermeister Jens Böhrnsen. „Das wissen diejenigen am besten, die sich dafür eingesetzt haben.“ Die Senats-kanzlei Bremen suchte deshalb gemeinsam mit Radio Bremen und dem WESER-KURIER die „Einheitsmacher“ aus Bremen, die Gestalter der kleinen und großen Schritte, die Ost und West einander näher gebracht haben. Am Freitag, dem 1. Oktober werden die Preisträger vor dem Konzert „Danke Bremen“ mit Karat und Adoro um 19.30 Uhr auf der Marktplatz-Bühne in Anwesenheit von Bürgermeister Jens Böhrnsen vorgestellt.

Dem Aufruf folgten über 75 Bremerinnen und Bremer, die ihre Einheitsgeschichte nieder schrieben. So mancher hat von hier aus Brücken gebaut, die Verständi-gung durch Austausch, Unternehmensgründung, Beratung oder Beistand voran-gebracht. Menschen aus der ehemaligen DDR sind in die Hansestadt gezogen, um hier zu leben und zu arbeiten. Schulen, Chöre, Sportvereine, Frauengruppen, Kirchengemeinden haben Begegnungen organisiert. Bei vielen hält der Kontakt bis heute.

Die bewegendsten Geschichten wurden im WESER-KURIER abgedruckt oder auf Radio Bremen gesendet. Unter den Einsendungen wurden fünf Personen, die durch ihre Leistungen die Jury besonders haben ausgewählt. Sie haben nun die Ehre als Teil der Bremer Bürgerdelegation am 2. und 3. Oktober am Festakt und weiteren protokollarischen Veranstaltungen zur Feier des Tages der Deutschen Einheit teilzunehmen:

Almut Straßburg-Grönzin gründete den privaten Ost-West-Begegnungskreis in Bremen, mit dem 1990 ein Austausch von Bremern und Rostockern begann. Sie erzählten sich ihre Biografien und gestalteten gemeinsame Wochenenden. Heute noch treffen sich die Teilnehmer zweimal im Jahr, zu Diskussionen über Literatur. „Die menschliche Begegnung ist das, was trägt“, sagt Almut Straßburg-Grönzin.

Klaus Bernbacher, ehemaliger Klassikmusikchef von Radio Bremen, gründete die Bremische Gesellschaft zur Förderung der kulturellen Beziehungen mit der Deut-schen Demokratischen Republik. Getreu dem Motto „Wandel durch Gespräche“. 1992 löste sich die Gesellschaft auf, da das Thema zu dem Zeitpunkt „überholt“ gewesen sei.

Carl-Hans Röhrßen, damals Geschäftsführer des Bremer Großmarkts, nahm nach dem Mauerfall im November 1989 Kontakt mit Bremens Partnerstadt Rostock auf und setze sich dafür ein, dass bereits im Sommer 1990 frische Südseefrüchte, Gemüse, Fleisch und Fisch auf einem Wochenmarkt in Rostock angeboten wer-den konnten. Die Motivation des heute 81-jährigen: „Ich bin ja selbst aus der Ge-neration, die Krieg und Teilung erlebt hat und freute mich über die Öffnung.“

Wolfgang Reiche, in Thüringen geboren und in die BRD geflüchtet, ist leiden-schaftlicher Radfahrer. Auf seinen unzähligen Radtouren sammelte er schon zu Zeiten der Teilung Übernachtungsadressen von Radlern für Radler aus Ost und West. Sein ADFC-Dachgeber-Verband besteht bis heute.

Dieter Reichardt, Lehrer aus Bookholzberg, organisierte kurz nach der Wende zu-erst einen Schüleraustausch mit der Partnerschule aus Riesa. Die Schüler kamen jeweils bei den Gastgebern unter. Da der Schüleraustausch sich als ein voller Er-folg herausstellte, folgte auch der Lehreraustausch. Es entstanden Freundschaf-ten, die bis heute anhalten.

Die Freie Hansestadt Bremen dankt den Unterstützern des Bürgerfestes: