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Tinte trocken – die Jacobs University hat einen neuen Mehrheitsgesellschafter

IT-Unternehmer und Investor heute im Rathaus

23.09.2021

Mit den Unterschriften unter den Vertrag beim Notar war es gestern geschafft: Die Jacobs University hat einen neuen Mehrheitsgesellschafter. SIT – eine Firma von Dr. Serguei Beloussov. Promovierter Computerwissenschaftler, 50 Jahre alt, international agierender Geschäftsmann.

Monatelang hat das Bremer Wissenschaftsressort mit dem Investor über die Modalitäten seines Einstiegs in die Jacobs University und sein Konzept für die wissenschaftliche Ausrichtung der privaten Uni verhandelt.

Nach der Unterzeichnung der Verträge zum Verkauf der Mehrheits-Anteile an der Jacobs-University Bremen (v.l.n.r.): Staatsrat Tim Cordßen-Ryglewski (4. v.l.), der die Gespräche in seiner Funktion als Vorsitzender des Mehrheitsgesellschafters "Verein zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in der Freien Hansestadt Bremen (VFwF e.V.)" und Aufsichtsratsvorsitzender der Jacobs University Bremen geführt hatte, Wissenschaftssentorin Dr. Claudia Schilling, Investor Dr. Serguei Beloussov und Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte. Foto: Senatspressestelle

"Wir sind nun am Ziel", sagt die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr.Claudia Schilling. "Wir haben mit dem 'Schaffhausen Institute of Technology' einen neuen Mehrheitsgesellschafter und mit dem IT-Unternehmer Dr. Serguei Beloussov einen finanzkräftigen Investoren für die Jacobs University Bremen gefunden. Dr. Serguei Beloussov präsentierte sich uns als ein begeisterter Wissenschaftler, der die Universität schrittweise weiterentwickeln will."

Dr. Serguei Beloussov, Gründer des "Schaffhausen Institute of Technology - SIT", eine Forschungsinstitution in der Schweiz, übernimmt. Bremen, das nach dem Ausstieg der Jacobs Foundation über den "Verein zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in der Freien Hansestadt Bremen (VFwF e.V.)" mit 66,68 Prozent Mehrheitsanteilseigner an der Jacobs University war, gibt seine Anteile an das SIT von Dr. Serguei Beloussov ab. Mit der Unterschrift unter den Vertrag und der Übernahme der Anteile verpflichtet sich Beloussov, die Jacobs University Bremen zu entwickeln. Weitere Vertragsbestandteile: Grundstück und Gebäude dienen langfristig wissenschaftlicher Forschung und Lehre, und der international tätige IT-Unternehmer investiert bis zu 50 Millionen Euro, davon schon jetzt festgesetzt 25 Millionen Euro in den kommenden beiden Jahren.

Der neue Mehrheitsgesellschafter, Dr. Serguei Beloussov, bei der heutigen Pressekonferenz. Foto: Senatspressestelle
Der neue Mehrheitsgesellschafter, Dr. Serguei Beloussov, bei der heutigen Pressekonferenz. Foto: Senatspressestelle

Es war politischer Wille des Bremer Senates, einen Investor zu finden, der die Universität mit eigenen finanziellen Mitteln fortentwickelt und der Erfahrungen hat im Wissenschaftsbetrieb. Der Staatsrat im Wissenschaftsressort, Tim Cordßen-Ryglewski, hat in seiner Funktion als Vorsitzender des Mehrheitsgesellschafters VFwF e.V. und Aufsichtsratsvorsitzender der Jacobs University Bremen die Übernahmegespräche geführt: "Ich freue mich, dass es gelungen ist, mit dem 'Schaffhausen Institute of Technology' einen langfristig orientierten Gesellschafter für die Jacobs University zu gewinnen. Das akademische Fortführungskonzept setzt auf die etablierten Stärken der Universität: Internationalität, Interdisziplinarität und das Campusmodell und es ergänzt diese um die Orientierung auf Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts."

Der umfangreiche Vertrag enthält nicht nur juristische Details über Grundstücksregelungen, sondern auch das wissenschaftliche Zukunftskonzept von Dr. Serguei Beloussov für die Jacobs University. Soviel ist bisher öffentlich: Dr. Serguei Beloussov setzt bei seinen Lehrinhalten auf IT und Quanten-Computering, die technologische Zukunftsentwicklung wird bei ihm großgeschrieben. Er will, dass sein junges Schweizer Technologie-Institut SIT Impulsgeber für die neue Jacobs Universität wird. Die Jacobs University sei aber schon jetzt sehr weit, sagt er: "Sowohl das Schaffhausen Institute of Technology- SIT als auch die Jacobs University Bremen sind Einrichtungen interdisziplinärer Exzellenz in Wissenschaft, Technologie und Bildung".

Senatorin Dr. Schilling, Wissenschaftler und Mehrheitsgesellschafter Dr. Beloussov und Bürgermeister Dr. Bovenschulte bei Gesprächen im Rathaus Foto: Senatsspressestelle
Senatorin Dr. Schilling, Wissenschaftler und Mehrheitsgesellschafter Dr. Beloussov und Bürgermeister Dr. Bovenschulte bei Gesprächen im Rathaus Foto: Senatsspressestelle

Und er lässt sich zitieren, dass auch Bremen in vielen seiner wirtschaftlich wichtigen Bereiche künftig von der "wissenschaftlichen Exzellenz des SIT enormen Mehrwert zieht, Automation, Luftfahrt, Logistik und Häfen". An der Jacobs University werde in Zukunft das erforscht, was auch Bremen braucht, "autonomes Fahren, Robotik, Cyber Security".

Ein Ausbau der Jacobs University auf bis zu 4.500 Studierende, neue zusätzliche Studiengänge, die Zusammenarbeit mit anderen Technologie-Trendsettern in der Wissenschaft, und schließlich die angestrebte Kooperation mit den bremischen Hochschulen, den Forschungsinstitutionen und der Universität Bremen, mit diesen Konzeptideen hat der Investor derzeit in Bremen viele für sich eingenommen.

"Ich bin zuversichtlich, dass die Jacobs University eine sehr gute Perspektive hat, weil Künstliche Intelligenz und Quantum Computing unbestritten Zukunftsthemen sind", sagt der Präsident des Senates, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte. "Das ist gut für den Wissenschaftsstandort Bremen, das ist gut für die Studierenden und die Beschäftigten und das ist gut für Bremen-Nord".

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Rainer Kahrs, Pressesprecher bei der Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Tel.: (0421) 361-92713, E-Mail: rainer.kahrs@swh.bremen.de